Stiko empfiehlt Impfung mit neuen Omikron-Impfstoffen

Stand: 20.09.2022, 17:34 Uhr

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt - zunächst unter Vorbehalt - Menschen über 60 Jahren für eine zweite Auffrischungsimpfung gegen das Corona-Virus die neuen, an die Omikron-Varianten angepassten Impfstoffe.

Nach der Zulassung von an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffen spricht sich die Ständige Impfkommission nun (Stiko) in einer Empfehlung für deren bevorzugten Einsatz bei Auffrischimpfungen aus. Das Gremium bleibt allerdings bei der bisherigen Linie, zweite Covid-19-Booster nur bestimmten Gruppen wie Menschen ab 60 Jahren zu empfehlen.

Immungesunde Menschen unter 60 Jahren mit drei Impfungen bräuchten die Viertimpfung in der Regel zunächst nicht, sagte Stiko-Mitglied Christian Bogdan. Bei der Empfehlung handelt es sich bislang um einen Beschlussentwurf - die STIKO empfehle "vorbehaltlich der Rückmeldungen" aus dem vorgeschriebenen Stellungnahmeverfahren die Impfungen, heißt es in der Pressemitteilung.

Lauterbach: Stiko-Votum ein wichtiger Beitrag zur Pandemie-Überwindung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wertete das Stiko-Votum bei Twitter als einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Pandemie. Viele ältere Menschen etwa seien gegen Omikron-Varianten noch nicht genug geschützt. "Für sie kann die Impfung schwere Verläufe und LongCovid vermeiden."

Bessere Immunantwort gegen Omikron und Auffrischung in Bezug auf Wildtyp

In den vergangenen Wochen sind in der Europäischen Union mehrere fortentwickelte Corona-Impfstoffe zugelassen worden. Sie tragen der seit Monaten vorherrschenden Omikron-Variante Rechnung. Möglich ist der Einsatz bei Menschen ab zwölf Jahren als Auffrischimpfung.

Omikron und andere Arten berücksichtigt

Es geht um an die Sublinie BA.1 angepasste Präparate sowie um einen noch etwas neueren BA.4/BA.5-Impfstoff. Neben Omikron wird mit den neuen Vakzinen auch noch das ursprüngliche Coronavirus berücksichtigt. Ziele sind eine bessere Immunantwort gegen Omikron und eine Auffrischung in Bezug auf den sogenannten Wildtyp.

Die Stiko nehme in ihrem Beschluss keine Unterscheidung zwischen den BA.1-Impfstoffen und dem neueren BA.4/BA.5-Präparat vor, sagte Bogdan. Schwierig für das Expertengremium war demnach die relativ dünne Datenlage. Insbesondere betrifft dies das neuere BA.4/BA.5-Präparat.

Stiko "nicht besonders glücklich"

Die Stiko sei "nicht besonders glücklich", dass hierzu noch keine Daten aus Studien an Menschen vorliegen, sagte Bogdan. Für die Zulassung stützten sich Behörden im Kern auf Daten aus Versuchen an Mäusen, aber etwa auch auf Erkenntnisse zu den Vorläuferimpfstoffen. Fachleute sprechen beim BA.1-Impfstoff im Vergleich zu BA.4/BA.5 von der besseren Datenlage, hierzu gebe es Erkenntnisse aus Untersuchungen am Menschen.