Gute Gründe fürs Rausgehen trotz Schmuddelwetters

Stand: 12.03.2023, 12:58 Uhr

Das regnerische Wetter und die eher niedrigen Temperaturen laden gerade eher zum Daheimbleiben ein. Warum sich Rausgehen trotzdem lohnt - und was sich draußen alles entdecken lässt.

Eis, Schnee, Regen - bis dato lässt der März hinsichtlich der Aggregatzustände des Wassers kaum Wünsche offen, nur vom Verdampfen desselbigen ist NRW derzeit weit entfernt. Das Wetter im ersten Drittel des Monats ist so, dass die Lektüre von Bauernregeln nur deprimieren kann und viele die warme Stube der frischen Luft vorziehen.

Bewegung an der frischen Luft ist gesund

Fürs Rausgehen gibt es aber vielerlei Gründe: Neben Schlaf in ausreichender Menge und einer ausgewogenen Ernährung ist die Bewegung an der frischen Luft schließlich einer der zentralen Pfeiler für eine gesunde Lebensweise - selbst bei Regen.

Die Zeit, in der man sich seine Tageslicht-Dosis abholen kann, wächst gerade täglich. Die Tage werden länger - immer so zwei, drei Minuten. Bereits am 20. März sind Tag und Nacht gleich lang. Danach überwiegen täglich die hellen Stunden, bis der Staffelstab am 23. September wieder an die Nacht geht.

Frühe Tageslicht-Dosis aktiviert uns

Experten wie etwa der Chronomediziner Dieter Kunze, die sich mit der "Inneren Uhr" des Menschen beschäftigen, raten dazu, sich seine erste Lichtdosis bereits am frühen Morgen abzuholen. Ein Spaziergang vor dem Home-Office, ein bis zwei Bahnstationen zu Fuß ablaufen - unserem Gehirn helfe das auf die Sprünge.

Das Auge etwa empfängt über lichtempfindliche Zellen die Botschaft, dass Tag ist. Diese Botschaft wird ans Gehirn weitergeleitet, die Botenstoffe Dopamin und Serotonin werden ausgeschüttet und sorgen potenziell für gute Laune. Das Tageslicht setzt Prozesse in Gang, die unseren Kreislauf ankurbeln und uns wacher und konzentrierter machen.

Tageslicht ist entscheidend - nicht die Sonnenstrahlen

Der Mensch benötigt Tageslicht - das ist wissenschaftlich erwiesen. Das Rausgehen wird selbst bei der dicksten Wolkendecke belohnt, weil man sich die Belohnung eben nicht nur durch Sonnenstrahlen abholt, die einen direkt treffen. Das Tageslicht ist hierfür entscheidend.

Wissenschaftler der Uni Basel haben vor zwei Jahren bei der Untersuchung der Bedeutung des Tageslichts herausgefunden, dass man selbst bei regnerischem Wetter zirka sechsmal so viel Licht abbekommt wie laut Arbeitsschutzrichtlinien für gut ausgeleuchtete Arbeitsplätze empfohlen ist.

Saubere Fenster ersetzen keinen Spaziergang im Tageslicht

Wo auch immer man seine Zeit "drinnen" verbringt, dürfte die Lichtdosis in der Regel deutlich geringer sein als "draußen". Je nach Größe der Fenster, zusätzlicher Gardinen und sogar Schmutz auf den Scheiben ist das Lichtdefizit in den heimischen vier Wänden größer oder kleiner.

Selbst wenn man sich also für die Alternative "Fensterputzen" begeistern kann, lässt sich ein Mangel an täglicher Lichtdosis damit nicht ausgleichen. Besser ist es also, man entscheidet sich direkt dafür rauszugehen und zieht sich eben warm genug und regensicher an - so, wie es der März eben gerade von uns verlangt.