In den ersten gut sechs Monaten des Jahres 2022 sind in NRW bereits 105 Geldautomaten durch Kriminelle gesprengt worden. Dabei richteten sie einen Gesamtschaden von 10.660.737 Euro an. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD hervor.
Hochrechnung: Schäden innerhalb von zwei Jahren verdoppelt
Demnach ist der angerichtete Schaden im ersten Halbjahr 2022 bereits fast genauso hoch wie im gesamten Jahr 2020. Seinerzeit waren nach Angaben des NRW-Innenministeriums insgesamt 176 Automaten gesprengt worden, der Schaden betrug in diesem Zeitraum 10.951.891 Euro.
Hochgerechnet auf das laufende Jahr kann somit von einer Verdopplung der Schäden durch Automatensprengungen innerhalb von zwei Jahren ausgegangen werden.
Sprengstoff mit stärkerer Wirkung, hohe Schäden
Im ersten Quartal 2022 hat sich laut Innenminister Herbert Reul (CDU) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Zahl der Sprengungen mehr als verdreifacht. Auch die Brutalität habe zugenommen. Früher sei "hauptsächlich Gas" genutzt worden, mittlerweile würden die Täter meist Festsprengstoffe benutzen, die eine "deutlich höhere Sprengwirkung" hätten und "regelmäßig hohe Schadensbilder" anrichteten.
Sonderkommission soll Standards setzen
Zuletzt hatte Reul im Frühjahr eine Sonderkommission eingesetzt. Aufgabe der Soko BEGAS (Bekämpfung und Ermittlung von Geldausgabeautomaten-Sprengungen) ist, die bisherigen Ermittlungs-, Fahndungs- und Präventionsansätze zu analysieren und neue Standards zu setzen.