Nach Hackerangriff: Uni Duisburg-Essen auf dem Weg zum Normalzustand

Stand: 20.01.2023, 20:08 Uhr

Nach den beiden Hackerangriffen hat die Universität Duisburg-Essen noch immer mit den Folgen zu kämpfen. Zum Sommersemester im Frühjahr soll wieder alles wie vorher laufen.

Mittlerweile funktionieren die Telefone wieder und auch die Ausleihe digitaler Medien der Bibliotheken ist wieder möglich, sagt die Uni Duisburg-Essen. Die Emails der Studierenden sind ebenfalls wieder erreichbar. Bis aber wirklich alle Bereiche wieder hergestellt sind, soll es noch Monate dauern. Daher sind Abgabetermine für Hausarbeiten oder Leihbücher verlängert worden.

Passwörter können noch erneuert werden

Studierende und Mitarbeitende wurden von der Uni-Leitung aufgefordert, ihre Passwörter zu erneuern. Das sei notwendig, um die wiederhergestellten Systeme der Uni nutzen zu können, so die Universität.

Die Frist dafür ist eigentlich Ende 2022 ausgelaufen. Doch auch jetzt noch können Passwörter zurückgesetzt werden: an stationären Rechnern im Umfeld der ePoints der Uni-Bibliotheken. Dort gibt es auch Beratungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uni.

Weil die Hochschule kein Geld an die Erpresser zahlen will, haben die Unbekannten Täter Anfang der Woche erbeutete Daten ins nicht für jeden zugängliche Darknet gestellt. Unklar war, ob es sich zum Beispiel um sensible Forschungsdaten oder persönlicher Daten von Forschenden oder Studierenden gehandelt hat.

Weiter Einschränkungen in vielen Bereichen

Allerdings gibt es zum Beispiel auf dem Campus weiter kein WLAN für die Studierenden, auf der Homepage fehlen Infos zu Seminaren und Lehrenden. Auch die App der Uni funktioniert weiterhin nicht.

Anmeldefrist für Sommersemester verlängert

Damit sich angehende Studierende auch für Studiengänge einschreiben können, ist die Anmeldefrist für zulassungsbeschränkte Master-Studiengänge bis zum 31. Januar verlängert worden. Einschreibungen für nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge sind ebenfalls möglich.

Zwei Hackerangriffe in wenigen Wochen

Der erste Cyberangriff Ende November hatte die IT-Infrastruktur der Uni fast vollständig lahm gelegt. Studierende konnten nicht auf Prüfungsdaten und Materialien zugreifen. Auch die Kommunikation mit den Dozentinnen und Dozenten war teilweise erschwert. Erpresser hatten auch damit gedroht, sensible Daten im Darknet zu veröffentlichen und Lösegeld gefordert.

Zu dem Betrag äußerte sich die Uni jedoch nicht. Die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) bei der Staatsanwaltschaft Köln leitet die Ermittlungen. Sie riet davon ab, auf Lösegeldforderungen einzugehen. Bei dem zweiten Angriff einige Wochen später wurde die neu aufgesetzte Behelfsseite "massiv angegriffen". Ob es zu den Cyberangriffen auch wieder eine Lösegeldforderung gebe, wollte die Uni nicht sagen.

Über dieses Thema haben wir mehrfach ab dem 21. Dezember im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Duisburg berichtet.