Mordverdächtiger in Duisburg wird psychiatrisch untersucht

Stand: 26.08.2024, 16:27 Uhr

Die Duisburger Staatsanwaltschaft lässt einen 26jährigen Mordverdächtigen psychiatrisch untersuchen. Er steht im Verdacht, einen 57jährigen Wohnungslosen getötet zu haben. Nachbarn hatten am Wochenende dessen Kopf in einem Müllsack gefunden.

Während der Spurensuche rund um den Fundort in einer Wohnsiedlung in Duisburg-Marxloh sei dann auch der Körper des Getöteten entdeckt worden, so die Staatsanwaltschaft. Der 26jährige Tatverdächtige habe sich „auffällig“ gegenüber den eingesetzten Polizisten verhalten. Daraufhin sei seine Wohnung durchsucht und dort der Torso gefunden worden.

Nachbarn berichten von „Sonderling“


Nachbarn haben vor dem Haus eine Grabkerze aufgestellt. Viele beschreiben heute den Tatverdächtigen als Einzelgänger und Sonderling, der oft nackt durch den großen Hinterhof gelaufen sei – auch im Winter. Ein Video, in dem ein großer, schlaksiger Mann nachts unbekleidet über die Straße läuft, machte in der Siedlung die Runde. Die meisten hielten ihn für harmlos. Andere berichten, der Mann habe ihnen Angst eingejagt.

Laut Staatsanwältin Jill Mc Culler hat der 26-Jährige sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er werde nun psychiatrisch untersucht. Am Sonntag hatte das Amtsgericht Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Tatverdächtige und das Opfer sich kannten. Wie die Tat verlaufen sein könnte, dazu will die Staatsanwältin sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Nur soviel: Die Obduktion am Sonntag habe ein Gewaltverbrechen bestätigt.

Unklar, wann das Opfer starb

Bei dem Getöteten handelt es sich um einen 57jährigen Wohnungslosen. Nachbarn erzählen, er habe früher in der Siedlung gelebt und sich bis zuletzt dort regelmäßig aufgehalten. Obwohl er viel getrunken habe, sei er unauffällig gewesen. Eine Kioskbetreiberin beschreibt den Mann als „Stammkunden“ – „immer höflich, egal wie betrunken er war.

Wann der 57-Jährige starb, ist für die Ermittler noch nicht genau geklärt. Er sei wohl am 13. August zuletzt lebend gesehen worden, so Staatsanwältin Jill Mc Culler. Sie hofft auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung, um den Todeszeitpunkt näher eingrenzen zu können.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 26.08.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf sowie im Hörfunk auf WDR2.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Duisburg
  • Reporter vor Ort