Monatelang hatte es um dieses Konzert Streit gegeben. Ursprünglich sollte Ed Sheeran nämlich in Mülheim an der Ruhr auf der Bühne stehen. Die riesige Open-Air-Veranstaltung mit über 80.000 Besuchern sollte auf dem dortigen Flughafengelände stattfinden. Doch daraus wurde nichts. Seltene Vögel und Weltkriegsbomben machten dem britischen Popstar einen Strich durch die Rechnung.
Wer die Feldlerche stört
Bedrohter Vogel: Die Feldlerche
Auf dem Gelände des Flughafens brüten für gewöhnlich die sehr selten gewordenen Feldlerchen und Steinschmätzer. Kritiker bemängelten, dass die Tiere durch ein Konzert mit so vielen Menschen verschreckt, schlimmstenfalls vertrieben würden. Im Februar 2018 gab es dann Entwarnung von der Stadt. Die Feldlerche könne auch woanders brüten.
Dann jedoch tauchten auch noch Luftbilder auf, die 103 Verdachtsfälle von Kriegsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände aufwiesen. Eine Bühne und 80.000 Menschen dicht gedrängt über schlummernden Weltkriegsbomben? Das Konzert wurde schließlich nach Düsseldorf verlegt.
Streit um bedrohte Bäume
Über die große Freude des Düsseldorfer Bürgermeisters legte sich jedoch bald der noch größere Ärger von Anwohnern und Naturschützern. Denn: Für das künftige Open-Air-Gelände auf einem ehemaligen Parkplatz sollten etliche Bäume gefällt werden.
Es kam zu einer hoch emotionalen Debatte um bedrohte Bäume, Lärmbelästigung für Anwohner, Sicherheits- und Verkehrsplanungen. Am Ende setzten sich die Kritiker durch. Es folgte wieder eine Absage und ein neuer Plan: Das Sheeran-Konzert sollte in Gelsenkirchen über die Bühne gehen.
Wenn zwei sich streiten
Nur vier Stunden nach dem Aus in Düsseldorf stand der neue Auftrittsort in der Gelsenkirchener Arena fest. Der Veranstalter hatte wohl schon während des Streits Alternativen geprüft. Um den vielen Ticketbesitzer auch tatsächlich einen Platz zu sichern, wurden schließlich zwei Konzertabende im Ruhrgebiet eingeplant.
Ein Nachspiel wird das Konzert-Theater dennoch haben. Die Stadt Düsseldorf hat durch den Ausfall Kosten von mindestens 115.000 Euro und auch der Konzert-Veranstalter lässt prüfen, ob er seine Investitionen in die Planung bei der Stadt noch geltend machen kann.