Die erste Etappe auf diesem Weg – die Reduzierung des CO²-Ausstoßes um 80 Prozent – hat Dortmund schon geschafft. Dank eines mehr als 100 Millionen Euro teuren Umbau-Programms im Innenstadt-Bereich. Ein altes Erdgas-Kraftwerk wurde abgeschaltet und das Dampfnetz aus den 1950er Jahren durch ein wesentlich effizienteres Heizwassernetz ersetzt.
Dazu mussten 20 Kilometer Rohre verlegt werden. Was viele Dortmund-Besucher nervte, denn ihnen kam die Innenstadt zeitweise wie eine "Dauer-Baustelle" vor. Zumal Bomben und Knochen immer wieder für Unterbrechungen sorgten. Mal mussten Weltkriegs-Blindgänger entschärft, mal mittelalterliche Gräber archäologisch begutachtet werden.
DEW21 will eigenen Wasserstoff nutzen
Die Energie, mit denen jetzt Privathaushalte, Ladenlokale und Büros beheizt werden, stammt von den Deutschen Gasrußwerken, einem Chemiebetrieb im Hafen-Bereich. Dessen Abwärme geht nicht in die Luft, sondern ins Netz des Energieversorgers, der DEW21. Das soll jetzt sogar über die City hinaus erweitert werden – in benachbarte Wohngebiete außerhalb des Wallrings und weiter bis zum BVB-Stadion.
Die verbleibenden 20 Prozent bis zur Klimaneutralität will die DEW aber mit einer zusätzlichen Maßnahme erreichen. Das Unternehmen teilte jetzt mit, es werde eine eigene Produktion für sogenannten grünen Wasserstoff errichten. Dazu werden weitere Wind- und Photovoltaikanlagen gebaut, zudem eine Wasserstoff-Elektrolyse.
Dortmund will bis 2035 klimaneutral sein
Für das ehrgeizige Programm hat der kommunale Versorger die volle Unterstützung der Lokalpolitik. Schließlich hat Dortmund sich vorgenommen, in allen Bereichen – nicht nur bei der Fernwärme – bis 2035 "klimaneutral" zu sein.
Über dieses Thema berichten wir auch in der Lokalzeit aus Dortmund auf WDR 2.