Festnahme nach brutaler Geiselnahme in Köln

Stand: 11.12.2024, 23:21 Uhr

Im Fall der brutalen Geiselnahme im Umfeld einer Kölner Drogenbande hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen.

Die Polizei hat in Essen einen mutmaßlichen Geiselnehmer festgenommen. Der 20-Jährige soll aktiv an der brutalen Geiselnahme beteiligt gewesen sein, die im Juli in Köln von Spezialeinheiten beendet worden war. Die entführten Opfer sollen dabei auch schwer misshandelt worden sein. Ein Richter habe den Verdächtigen in Untersuchungshaft geschickt.

Bereits am vergangenen Montag hatte ein Ermittlungsrichter in gleicher Sache Untersuchungshaft gegen einen 23-Jährigen angeordnet. Er soll das Haus in Köln-Rodenkirchen, in dem die Geiseln festgehalten wurden, zur Verfügung gestellt haben. Der 23-Jährige habe sich bereits als mutmaßliche Geldfälscher in U-Haft befunden.

Fall war zunächst der "Mocro-Mafia" zugeschrieben worden

Die Geiselnahme im Juli gilt als negativer Höhepunkt der Auseinandersetzung zweier Drogenbanden, der auch eine Serie von Explosionen in mehreren NRW-Städten zugerechnet wird. Auslöser der Gewaltspirale soll das Verschwinden einer größeren Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Köln gewesen sein. Seither hat die Ermittlungskommission "Sattla", arabisch für Haschisch, eine Reihe von Verdächtigen festgenommen.

War zunächst vermutet worden, hinter der Explosionsserie stecke der Expansionsdrang der sogenannten "Mocro-Mafia", gehen die Ermittler inzwischen davon aus, dass eine Kölner Bande von Drogendealern die Explosionen in Auftrag gegeben hat. Ein mutmaßlicher Drahtzieher war im Oktober in Paris festgenommen worden.

Hinweis der Redaktion zum Begriff "Mocro-Mafia":
Auch wir verwenden diese Bezeichnung, weil sie weit verbreitet ist. Da die Bezeichnung umstritten ist, setzen wir sie in Anführungszeichen. Denn anders als der Name suggeriert, besteht das Netzwerk den Daten zufolge eben nicht ausschließlich aus Mitgliedern mit marokkanischen Wurzeln. Vielmehr handelt es sich um multinationale Banden, die etwa Kontakt zu spanischen Kriminellen halten und vor allem Geschäfte mit Kokain und Cannabis machen.


Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • WDR-Reporter