Der größte Hörsaal der Ruhr-Universität Bochum, der so genannte Audimax, wurde am Donnerstag (21.06.2018) offiziell als sogenanntes "Big Beautiful Building" ausgezeichnet. "Big Beautiful Buildings" ist eine Kooperation zwischen der Landesinitiative StadtBauKultur.NRW und der TU Dortmund. Das Projekt hebt die Nachkriegsarchitektur der 50er bis 70er Jahren besonders hervor.
Neben der Ruhr-Uni wurden auch schon das "Musiktheater im Revier" in Gelsenkirchen und die Hügelhäuser in Marl ausgezeichnet.
Schönheitsbegriff ist Geschmackssache
"Architektur ist ein Spiegel der Zeit, in der sie entsteht", sagt Architekturprofessorin Karin Lehmann. Man brauche einen gewissen Abstand, damit das Gebäude auch wieder positiv bewertet werden könne.
Das außergewöhnliche Audimax regt mittlerweile stark die Fantasie an. Von oben betrachtet könnte es die Form einer Muschel haben. Die Universitätsgebäude ringsherum wurden schon als "Kreuzfahrtschiffe der Bildung" beschrieben und der gesamte Campus demnach als "Hafen des Wissens".
Mehr als nur ein klobiger Betonklotz
Der Audimax ist der architektonische Mittelpunkt der RuB und in vielerlei Hinsicht besonders. Hier wurde nämlich mit vorgefertigten Bauteilen aus Beton gearbeitet, die vor Ort zusammengestellt wurden. Diese Methode war damals neu und wird heutzutage häufig als Systembau verwendet.
Die Gebäude der RuB waren mit die ersten neuen Universitätsbauten in Europa, die in der Nachkriegszeit entstanden sind. Heute bietet der Audimax Platz für verschiedene Veranstaltungen. Bis zu 1750 Besucher und Studierende können dort Platz finden.