Robbie Williams wird 50

Aktuelle Stunde 13.02.2024 UT Verfügbar bis 13.02.2026 WDR Von Susanna Zdrzalek

50 Jahre Robbie Williams: "Mit ihm wird es nicht langweilig"

Stand: 13.02.2024, 14:07 Uhr

Seine Fans hat er immer noch im Griff. Zum 50. Geburtstag des Entertainers haben wir mit WDR2-Moderatorin Conni Wonigeit über das Phänomen Robbie Williams gesprochen.

Seitdem er im Teenageralter als jüngstes Bandmitglied mit Take That berühmt wurde, hat der charismatische Sänger aus Stoke-on-Trent eine Karriere der Superlative hingelegt. Inzwischen lässt der Familienvater es ruhiger angehen. Für seine Fans sei er aber immer noch der Größte, meint WDR2-Moderatorin Conni Wonigeit, die den Superstar schon selbst getroffen hat. Aber warum eigentlich?

Glückwunsch, Robbie Williams!

WDR 4 Alles Musik 13.02.2024 02:24 Min. Verfügbar bis 12.02.2025 WDR 4 Von Thomas Steinberg


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WDR: Conni, in seiner über 30-jährigen Karriere gab es für Robbie Williams viele Höhepunkte und ebenso viele Abstürze. Was ist dein persönliches Highlight?

Conni Wonigeit: Eigentlich jedes einzelne Mal, wenn er eine Bühne betritt und zeigt, was er für einen Spaß hat, die Leute zu entertainen. Und zwischen den Songs viel Quatsch zu erzählen. Zu Robbie gehört dazu, dass er alles mit ein bisschen Humor nimmt. Das ist bis heute so geblieben, dass er Dankbarkeit für sein Leben zeigt - mit allem was ihm geschenkt wurde. Und dafür wird er mit Recht geliebt.

WDR: Mit Hits wie "Angels" und "Let Me Entertain You" hat Williams eine ganze Generation geprägt. Musikalisch konnte er später nie wieder so überzeugen. Warum ist er trotzdem immer noch so präsent - im Gegensatz zu anderen Superstars dieser Zeit?

Wonigeit: Weil die Hits, mit denen er damals Erfolg hatte, immer noch so bedeutend sind. Mit diesen Songs verbinden unzählige Menschen ganz persönliche, schöne Momente. Und da nimmt man es ihm auch nicht übel, wenn er zuletzt nicht mehr so erfolgreich war - zumindest musikalisch.

WDR: Auch in NRW hatte er einige legendäre Auftritte. Was ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?

Robbie Williams beim Live-8-Konzert in London im Juli 2005

Auf dem Höhepunkt: Williams im Jahr 2005

Wonigeit: Anfang der 2000er gab es natürlich dieses sensationelle Konzert in Köln, als er zum Auftakt kopfüber vom Bühnendach abgeseilt wurde. Rund 60.000 Fans waren damals dabei, die bis heute ins Schwärmen kommen, wenn man sie darauf anspricht. Persönlich beeindruckt hat mich die Swing-Tour mit klassischen Coverversionen. Das war wirklich etwas ganz Besonderes, da konnte er eine ganz neue Facette von sich zeigen. Zuletzt habe ich ihn 2023 in Köln gesehen, ein Jahr zuvor in Bonn. Bei beiden Konzerten hat nicht einfach seine Hits abgespult, sondern ist auf sein Publikum zugegangen, hat viel Wert darauf gelegt, ins Gespräch zu kommen. Die Leute waren hin und weg.

WDR: Robbie Williams war ein Weltstar in Europa, Asien und Australien - nur in den USA kannte ihn kaum jemand. Warum eigentlich?

Wonigeit: Er hatte ja versucht, nach den ersten Solo-Alben auch in den USA Fuß zu fassen. Hat nicht geklappt. Das ist heute schwer zu sagen, woran es schließlich gescheitert ist. Im Nachhinein war es für ihn aber sogar ein Vorteil. Er hat ja später in den Staaten gelebt, konnte dort ein relativ anonymes Leben führen. In Amerika ist er einfach Robert Peter Williams, was er bis heute genießt.

WDR: Angeblich wusste sogar seine heutige Frau anfangs nicht, mit wem sie sich da eingelassen hatte.

Wonigeit: Witzige Geschichte. In Amerika hatte er über Freunde eine Frau kennengelernt. Als er sie das erste Mal mit nach Hause genommen hatte, wollte er offenbar ein bisschen angeben und hat seine Konzert-DVD "Live at Knebworth" aufgelegt, wo er vor 125.000 Menschen eines der besten Livekonzerte seiner Karriere gegeben hatte. Angeblich hat sie das damals ziemlich verstört. Hat aber funktioniert: Inzwischen haben die beiden ja vier gemeinsame Kinder.

WDR: Bei seinen Auftritten erzählte Robbie früher mit Vorliebe Witze über seinen Penis, holte weibliche Fans zum Knutschen auf die Bühne - und wurde dafür gefeiert. Wäre so etwas heute überhaupt noch vorstellbar?

Wonigeit: Die Superstars sind heute wirklich ganz anders gestrickt. Nehmen wir mal Harry Styles, der ein ganz anderes Image pflegt: sehr charmant und politisch korrekt. Mir fällt auf Anhieb niemand ein, der heute die Rolle des lustigen, pöbelnden Bad Boys so verkörpert, wie es Robbie konnte. Ich denke, die Generationen sind inzwischen aus dem Robbie-Charme rausgewachsen.

WDR: Er tritt inzwischen auch auf Bestellung auf - zum Beispiel auf dem Firmenfest von RWE. Ist es Zeit für einen Abgesang?

Wonigeit: Würde ich nicht sagen. Er ist nicht darauf angewiesen, gegen Geld auf solchen Events zu spielen. Er kann inzwischen machen, was er will. Bei unserem Interview im Jahr 2022 hat er mir von seinen Plänen erzählt, in Dubai ein Hotel mit Konzertsaal zu eröffnen. Sein Vorteil: Er könnte da regelmäßig auftreten, müsste aber den Tourstress nicht mehr auf sich nehmen. Außerdem will er einen Studiengang "Entertainment" ins Leben rufen und im Laufe des Jahres kommt ja ein neuer Film über sein Leben raus. Mit ihm wird es nicht langweilig.

Das Interview führte Andreas Poulakos.

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