Als die Polizei im Februar dieses Jahres die Festnahme eines Mannes im Fall der getöteten Petra Nohl verkündete, war die Überraschung groß. Die Ermittler verkündeten diesen Fahndungserfolg exakt 35 Jahre nach der Tat.
Möglich war das durch die Aussage eines Mannes, der ein Bekannter des Verdächtigen war. Der Zeuge meldete sich, nachdem er die Rekonstruktion des Falls bei Aktenzeichen XY ungelöst sah.
Auffälliges Verhalten nach der Tatnacht
Zunächst hatte er der Polizei gesagt, dass sein Bekannter – der jetzige Angeklagte – damals offenbar der späteren Toten gefolgt war. Zuvor waren sich der Zeuge, der mutmaßliche Täter und die damals 24 Jahre alte Petra Nohl in einer Diskothek in der Innenstadt begegnet.
Zudem sagte der Zeuge den Ermittlern, dass sich der Beschuldigte nach der Tatnacht weigerte zur Polizei zu gehen, um zu sagen, wo er das Opfer zuletzt gesehen hatte. Zusätzlich soll der Verdächtige in den Tagen danach sein Aussehen verändert haben.
"Aussagen unglaubwürdig"
Ein Verteidiger des Angeklagten machte schon am ersten Prozesstag vor zwei Wochen klar, dass er die Aussagen des Zeugen für wenig glaubhaft erachtet. Beobachter gehen davon aus, dass die Verteidigung den Zeugen hart befragen wird.
Auch die Frage, warum sich der Zeuge erst nach fast 35 Jahren gemeldet hat, steht im Raum.