Seit rund 10 Jahren beobachten die Jäger in Solingen, dass sich der Waschbär immer breiter macht. Er ist eine sogenannte invasive Art - gehört eigentlich gar nicht hier hin. Ausbrecher aus einer Zuchtfarm haben sich seitdem auch bis ins Bergische Land durchgearbeitet und pflanzen sich nun immer weiter fort, wenn sie genug Futter finden.
Das ist allerdings auch nicht so schwer, denn der Waschbär ist ein unverwüstlicher Allesfresser. Sowohl kleinere Tiere stehen auf seiner Speisekarte, als auch liegengelassener Müll, Vogelfutter oder Katzen-Trockenfutter.
Immer mehr Begegnungen
Immer wieder werden Begegnungen mit dem Waschbär auch bei den Ordnungsämtern gemeldet. In Solingen regelmäßig, auch in Wuppertal rufen immer wieder Bürger an und holen sich Rat. In Remscheid handelt es sich bisher noch eher um Einzelsichtungen, heißt es aus dem Rathaus.
Eindämmung durch Bejagung
Die Kreisjägerschaft beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Der Solinger Sprecher Jürgen Seeh sagt dazu: "Waschbären zählen in Deutschland zum jagdbaren Wild, was bedeutet, dass lediglich Jagdausübungsberechtigte ihnen nachstellen dürfen. Dabei sind bundeslandspezifische Schonzeiten zu beachten."
So darf der Waschbär etwa in Nordrhein-Westfalen vom 1. September bis zum 28. Februar bejagt werden, Jungtiere generell ganzjährig." Eine Bejagung in Wohngebieten ist allerdings verboten. In NRW wurden im vergangenen Jahr mehr als 25.000 Waschbären erlegt.
Vorsicht vor aggressiven Tieren
Für Menschen ohne Jagdschein gibt es keine Möglichkeit der gezielten Waschbärenbekämpfung. Der Einsatz von Lebend-, als auch Todschlagfallen ist gesetzlich verboten. Bei Missbrauch macht man sich wegen Wilderei und Tierquälerei strafbar. Zudem reagieren in die Enge getriebene Waschbären häufig stark aggressiv – ein Biss kann die gefährliche Tollwut übertragen.
Keine Essensreste stehen lassen
Wer Waschbären fernhalten will, sollte ihnen Haus und Garten so ungemütlich wie möglich machen: Keine Essensreste oder Grillreste stehen lassen, Müll möglichst unzugänglich machen, Eingangsmöglichkeiten in Dachböden beobachten und abdichten, Katzenklappe mit Chip ausrüsten, sodass wirklich nur die Katze reinkommen kann.
Wer einen Waschbär in Aktion erlebt, sollte ihn abschrecken. Mit Besen verscheuchen oder dem Gartenschlauch anspritzen hilft, um ihn einige Zeit nicht mehr zu sehen, sagen Experten.