Insolventes Krankenhaus Emmerich erhält 4,5 Mio. Euro vom Kreis Kleve

Stand: 12.07.2024, 20:26 Uhr

Mit der kräftigen Finanzspritze des Kreises Kleve ist der Weiterbetrieb des Willibrord-Spital Emmerich zunächst bis Jahresende gesichert. Vor allem aber verschafft es allen Beteiligten die nötige Zeit, nun auch eine dauerhafte Lösung zur Rettung des Krankenhauses zu finden.

Von Ralf Lachmann

Eigentlich hätte das Krankenhaus bis Ende des Monats abgewickelt werden müssen. Dann kamen in Kleve die Kreistagsabgeordneten aber zu einer Sondersitzung aus der Sommerpause zurück. Sie entschieden, das vom Aus bedrohte Hospital mit 4,5 Millionen Euro zu unterstützen – die Entscheidung fiel einstimmig.

Große Erleichterung

In Emmerich atmen nun viele erstmal auf. Allen voran Mitarbeiter und die Initiatoren des Aktionsbündnissen zum Erhalt des Emmericher Krankenhauses, Andrea Schaffeld und Dieter Schneegans. Beide sagen „Wir sind über das Resultat froh und erleichtert“.

Ohne das Engagement der Menschen in Emmerich und Rees wäre es vielleicht nicht geglückt, fügen die Aktivisten noch hinzu – gemeint sind verschiedene Aktionen: Dazu zählen eine Mahnwache mit rund 3000 Menschen und das Sammeln von bislang mehr als 25.000 Unterschriften zum Erhalt des Krankenhauses.

Einziges Hospital im rechtsrheinischen Klever Kreisgebiet

Es versorgt pro Jahr mehr als 40.000 Patienten und beschäftigt rund 600 Mitarbeiter. „In deren Interesse und aufgrund des einmaligen Standortes des Hospitals“, sagt auch Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze, „muss es dauerhaft bleiben.“ Ansonsten wären ins linksrheinisch gelegene Kleve und Goch lange Anfahrten nötig – zu lange vor allem in Notfällen. Und allzu oft seien die Rheinbrücken ja gesperrt, heißt es.

Langfristige Perspektive  

Alle Beteiligten sich jetzt zuversichtlich, dass man eine dauerhafte Lösung schaffen kann. Das heißt, dass sich ein privater Investor findet oder dass der Kreis Klever längerfristig mit ins Boot geholt wird. Dafür ist dank der verabreichten Finanzspritze nun Zeit bis Jahres Ende. Auch das Aktionsbündnis will sich weiter dafür stark machen.

Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Peter Hinze, Bürgermeister Stadt Emmerich
  • Pressestelle Kreis Kleve