Andreas Wrede hält ein Foto in seiner Hand. Darauf zu sehen ist seine Tochter. "Ein Foto aus glücklichen Tagen", sagt er. Die Tochter und ihre Mutter sind am ersten Dezember 2023 auf der A555 gestorben. Bei einem Unfall, der im gesamten Bundesgebiet für Entsetzten sorgte.
Die beiden Frauen waren möglicherweise Opfer eines illegalen Rennens, das sich zwei ehemalige Nachwuchsspieler des 1.FC Köln geliefert haben sollen.
"Ich habe alles verloren"
Bei dem schweren Unfall vor einem Jahr starben eine Mutter und ihre Tochter
Der Vater der jungen Frau sagt im Interview mit dem WDR, wie die Stunden nach dem Unfallabend abliefen. Er habe am nächsten Tag gegen 8 Uhr einen Anruf bekommen von der Polizei. Die Beamten hatten nichts Konkretes gesagt, lediglich darum gebeten, dass er auf die Wache kommt. Dort sagte man ihm, dass seine Tochter und ihre Mutter ums Leben gekommen sind.
"Der Unfall hat Familien zerstört", sagt Andreas Wrede. "Meine Mutter, meine Schwester, mein Bruder, meine Freundin", er entschuldigt sich für die Wortwahl und sagt:" Das macht mich fertig zu sehen wie im Arsch die sind." Es haben auch andere die nervliche Belastung nicht mehr ausgehalten. "Und genauso ist es bei mir, dass ich nervlich immer noch angespannt bin, ich habe zum Glück eine Rehabilitation genehmigt bekommen, wo ich mich mal um mich kümmern kann." Er habe durch den Unfall alles verloren.
Gutachten fehlt
Dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind und auch noch nicht Anklage erhoben wurde, mache ihn mürbe. Die Kölner Staatsanwaltschaft sagt, dass das Gutachten zu dem Unfall noch nicht fertig gestellt ist.
Man habe das von Seiten der Staatsanwaltschaft schon vor Monaten angemahnt. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft fügt hinzu, dass er verstehen kann, dass die Angehörigen mit dem Zustand nicht zufrieden sind.
Unfallverursacher ehemalige Spieler 1. FC Köln
Die Kölner Staatsanwalt ermittelt gegen zwei junge Männer wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung und eines illegalen Kraftfahrzeugrennens. Laut eines Fachportals sind die beiden Fußballspieler aktuell vereinslos.
Im Hinblick auf einen Prozess sagt der Vater, dass er sich eine "würdige" Strafe wünscht.
Gleichzeitig kritisiert er die Tatsache, dass junge Männer schon sehr früh hochmotorisierte Autos fahren dürfen. In diesem Fall kommt noch dazu, dass die Männer viel Geld hatten, um sich teure Autos zuzulegen. "Ich habe dann auch zwei Vereine angeschrieben, das sie doch bitte ihren Jugendspielern Begleiter an die Seiten stellen, weil das schnelle Geld, die jungen Männer auch schnell ausufern lässt."
Bedanken möchte sich Andreas Wrede bei dem gemeinnützigen Verein DIVO, der deutschen Interessensgemeinschaft für Verkehrsopfer. Diese Organisation habe ihm sehr geholfen. " Es ist einfach die Unterstützung, wohin wende ich mich, wie gehe ich damit um, mit der Abwicklung, was Behörden, Versicherung und auch Wohnungsauflösung angeht."
Andreas Wrede war schon seit langer Zeit nicht mehr mit der Mutter zusammen, die bei dem Unfall ebenfalls ums Leben kam.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Staatsanwaltschaft Köln