Aachener TikTok-Kampagne von Studierenden und "Omas gegen Rechts"

Stand: 28.05.2024, 14:16 Uhr

Studierende der Fachhochschule Aachen haben gemeinsam mit der Initiative "Omas gegen Rechts" eine Kampagne auf TikTok gestartet. Damit wollen sie dem Rechtsruck in den sozialen Medien entgegenwirken.

Von Ulrike Zimmermann

Eine Oma ruft ihren vermeintlichen Enkel Maxi in seinem Büro an und spricht ihm auf den Anrufbeantworter. Es ist der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah. Die Oma geht hart mit ihm und seinen verharmlosenden Äußerungen zur SS ins Gericht.

Mit diesem und weiteren Videos sollen insbesondere junge Leute motiviert werden, politische Aussagen und Wahlversprechen von AfD-Politikern kritisch zu hinterfragen. Erstmals dürfen bei der Europawahl in Deutschland schließlich dieses Jahr auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen. An sie richtet sich die Kampagne "Oma ruft an" besonders.

"TikTok nicht rechtsextremen Kräften überlassen"

Die "Omas gegen Rechts" engagieren sich bewusst auf TikTok. Sie seien nach der Analyse der letzten Landtagswahlen entsetzt gewesen über den Zuspruch, den die AfD bei Jungwählern dank ihrer TikTok-Wahlkampagne erhalten habe. Das Angebot der Aachener Fachhochschule, gemeinsam mit Studierenden eine Kampagne zu starten, habe sie direkt begeistert, sagen die Omas gegen Rechts. "Es ist wichtig, die sozialen Medien und besonders TikTok nicht den rechtsextremen Kräften zu überlassen."

"FH hat gesellschaftlichen Auftrag"

Studierende des Fachbereichs Gestaltung der FH Aachen haben die Idee für die Kampagne zusammen mit ihrem Professor Christoph Scheller entwickelt. Für die Omas gegen Rechts ein Glücksfall. Ihre Vorsitzende Anna Ohnweiler sagt: "Die Studierenden wissen besser, was junge Leute anspricht."
Die Kampagne geht nach der Europawahl weiter. Dann soll der Fokus auf den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg liegen. Der Rektor der FH Aachen, Josef Rosenkranz, sagt: "Hochschulen haben auch einen gesellschaftlichen Auftrag. Innerhalb der Kampagne reflektieren angehende Designstudierende anschaulich und kreativ eine besondere politische Herausforderung."

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