Lehrer an der Tafel

RWTH Aachen: Stimmenscreening für angehende Lehrer

Stand: 20.10.2023, 12:13 Uhr

An der RWTH Aachen müssen Lehramtsstudierende ihre Stimmen testen lassen. Das soll verhindern, dass sie später bei langem Unterricht vor großen Klassen Probleme bekommen.

Viele Lehrer geben ihren Beruf vorzeitig auf – und oft liegt das auch an Problemen mit der Stimme. Das ist in Zeiten des Lehrermangels ein großes Problem. Die RWTH Aachen hat deshalb schon vor Jahren beschlossen, dagegen bereits während des Studiums etwas zu tun.

Verpflichtende Teilnahme an Stimmscreenings

Seit rund drei Jahren ist die Teilnahme an einem so genannten Stimmscreening ein „Muss“ für jeden der rund 120 Lehramtsstudierenden pro Semester an der RWTH Aachen. Wer zur Masterarbeit am Ende des Studiums zugelassen werden will, muss die Teilnahme an diesem Stimmtest nachweisen.

Stimmanalyse mithilfe von Software

Die Tests finden in den Räumen des Germanistischen Seminars statt. Dort werden die Stimmen der Studierenden aufgenommen und mithilfe einer speziellen Software ein Stimmprotokoll angefertigt. So kann eine Expertin dann professionell einschätzen, ob die Stimme des Studenten gesund und kräftig genug ist, um stundenlang Unterricht vor großen Klassen zu machen. Oder eben, ob es mit der Stimme Probleme gibt, an denen gearbeitet werden sollte.

Workshops zur Schulung der Stimme

20 bis 30 Prozent der Testpersonen müssen anschließend an einem Workshop teilnehmen, in der ihre Stimm- und Sprechfähigkeit verbessert wird. Für die meisten dieser Lehramtsstudierenden reicht das aus, um später über viele Jahre vor Schulklassen unterrichten zu können. Nur bei zwei bis drei Prozent der Studenten zeigen sich so schwere Sprachfehler oder andere Probleme mit der Stimme, dass sie zu einem Logopäden geschickt werden müssen.