Münster Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) sprach beim Spatenstich am Freitag von einem Meilenstein für die Stadt Münster und ihre Verwaltung. "Unserem strategischen Ziel, unsere Gebäude klimaneutral auszurichten, die digitale Infrastruktur weiterzuentwickeln, unsere Bürostandorte bürgerorientiert zu konzentrieren, neue Arbeitsmodelle umzusetzen und dabei den Mitarbeitenden ein modernes Umfeld zur Verfügung zu stellen, kommen wir mit dem Stadthaus 4 einen großen Schritt näher."
Die Stadt Münster hat bereits drei große Verwaltungsgebäude. Das neue Stadthaus ist das vierte. Es ist auf dem Grundstück Kiesekamps Mühle gegenüber von der Halle Münsterland als Null-Emissions-Haus geplant. Dafür ist unter anderem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen. Voraussichtliche Gesamtkosten: 90,3 Millionen Euro.
Debatte über Kosten
Der Oberbürgermeister verteidigte die Kosten gegenüber Kritikern. Die kritisieren, dass die Stadt nächstes Jahr vielen sozialen Einrichtungen und Initiativen Mittel kürzen will, mit der Begründung, dass ihr das Geld fehle, dass sich die Stadt aber gleichzeitig einen so teuren Verwaltungsneubau leistet. Lewe: "Man muss sich darüber im Klaren sein, dass das eine ohne das andere nicht geht. Wenn eine Verwaltung keine Mitarbeitenden hat, keine vernünftige Struktur hat, dann kann man noch soviele Schulen bauen wollen, das kriegt man dann auch nicht mehr hin."
Stadt gibt zahlreiche Bürostandorte auf
Auf dem Grundstück Kiesekamps Mühle soll das neue Stadthaus entstehen
Darüber hinaus setzt die Stadt darauf, dass sie mit dem Neubau Geld spart. Denn dafür will sie einige bisher angemietete Bürostandorte aufgeben und insgesamt weniger Bürofläche nutzen. Mit dem neuen Stadthaus soll eine zentrale Anlaufstelle für viele städtische Dienstleistungen entstehen. Arbeiten können dort insgesamt 1.000 Mitarbeiter, die sich 800 Arbeitsplätze teilen. Funktionieren soll das über zukunftsgerechte Ansätze wie mobiles Arbeiten und Desk Sharing.
Sechs Stockwerke geplant
Die drei unteren Etagen werden für den direkten Kundenservice genutzt. In den oberen Stockwerken sollen die Arbeitsbereiche für die restlichen Mitarbeiter entstehen. Geplant sind außerdem ein begrünter Innenhof, eine große Küche und eine Tiefgarage mit Stellplätzen für Autos und Fahrräder.
Durch die wegfallenden Miet- und Nebenkosten der vorherigen Bürostandorte kann die Stadt nach eigenen Angaben zukünftig pro Jahr Kosten in Höhe von 1,8 Millionen Euro sparen. Fertig werden soll das neue Stadthaus im Herbst 2027.
Unsere Quellen:
- Stadt Münster
Über dieses Thema berichten wir am 09. Oktober auch im Hörfunk und im Fernsehen: Lokalzeit Münsterland.