In spätestens drei Jahren steht das Bonner Stadthaus komplett leer. Den Umzug von rund 1.500 Mitarbeitern innerhalb von Bonn soll ein neues Projektteam managen, dafür will die Stadtverwaltung zunächst elf neue Stellen schaffen. Das hat der Bonner Stadtrat am Donnerstagabend ohne Gegenstimmen beschlossen; zuvor hatte die Ratskoalition (Grüne, SPD, Linke, Volt) einen gemeinsamen Antrag mit CDU und FDP eingebracht.
Wohin die Arbeitsplätze ausgelagert werden sollen, ist noch unklar. Für eine Interimslösung sollen Gespräche mit anderen großen Bonner Arbeitgebern wie den Stadtwerken und der Deutschen Telekom geführt werden.
Mängel an Technik, Stützpfeilern und beim Brandschutz
Anlass ist der schlechte Zustand des markanten Gebäudes, das 1978 eingeweiht wurde. Fachleute warnen, dass ab 2027 jährlich Millionensummen nötig wären, um das Stadthaus weiter zu nutzen. Die Technik des Gebäudes gilt als veraltet, die Betonstehlen, auf denen das Gebäude steht, müssen bereits provisorisch gestützt werden, dazu kommen Mängel beim Brandschutz.
Varianten von Kernsanierung bis Neubau sollen geprüft werden
Seit über zehn Jahren wird im Stadtrat darüber diskutiert, wie mit dem Gebäude umgegangen werden soll. Entschieden ist das auch jetzt noch nicht. Zunächst soll die Stadtverwaltung mehrere Varianten durchrechnen. Diese sind eine Kernsanierung, ein Abriss und Neubau sowie Teilsanierung und Neubau.
Auch soll eine Mischnutzung des Areals am Berliner Platz geprüft werden, ob etwa neben der Verwaltung auch Gewerbe- und Wohnflächen geschaffen werden können. Die Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen, so dass der Stadtrat eine Richtungsentscheidung treffen kann.