Sie sieht aus wie ein überdimensioniertes Modellflugzeug mit einer Kamera unter der Nase und Tragflächen, die gekippt werden können.
Diese ermöglichen der Drohne einen senkrechten Start und eine hohe Reichweite. Entwickelt wurde die Drohne am Institut für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen. Dabei haben die Wissenschaftler die Welten eines Mulitkopters mit denen eines Flächenflugzeugs kombiniert.
Einsatz in unwegsamem Gelände
Am Dreiländereck, knapp 10 Kilometer von Aachen entfernt, wurde die Drohne nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Das simulierte Szenario: Eine vermisste Person wird in dem weitläufigen Gebiet an der deutsch-belgisch-niederländischen Grenze vermutet und muss schnell gefunden werden.
Nun startet die Drohne per Knopfdruck. Der Pilot muss nicht vor Ort sein. Das smarte, 5G-vernetzte Fluggerät kann vom Computer einer beliebigen Rettungsstelle aus gestartet werden. Dann liefert die Drohne automatisch Bilder aus dem Gebiet, das sie überfliegt.
Gegen Schlangenbisse in Bangladesh
Auch an anderen Orten der Welt ist sie schon geflogen. Beim Forschungsprojekt "Flugnetz" kam die Drohne in Bangladesh zum Einsatz, um in überfluteten Gebieten Antiseren gegen Schlangenbisse abzuwerfen. Dabei wurde sie 8.000 Kilometer weit entfernt vom Laptop eines Wissenschaftlers in Aachen gesteuert.
Wenn ein Mensch von einer Schlange gebissen wurde, muss das Serum sehr schnell verabreicht werden, damit er gerettet werden kann. Die Drohne ist daher ein wichtiges Tool. Selbst bei starken Winden kann sie abheben, sie schafft rund 100 Kilometer Reichweite und bringt das Medikament zentimetergenau zum Zielort.
Projekt "Eule"
Beim Projekt "Eule" geht es darum, Gewebeproben, zum Beispiel Hornhäute für Augen, zwischen Laboren und Krankenhäusern zu transportieren. Die medizinische Versorgung zwischen Städten und ländlichen Regionen soll so verbessert werden.
Viele Jahre Forschungsarbeit stecken in der Drohne. Sie macht die Medizinlogistik schneller, bringt lebenswichtige Medikamente zu Verletzten und kann vermisste Menschen ohne große Suchtrupps und Hundestaffeln auffinden.
Unsere Quellen:
- WDR-Autorin vor Ort
- RWTH Aachen