Das automatisierte Shuttle auf einer Straße.

Die Welt der Roboter: Das autonome Fahren

Stand: 11.05.2023, 19:44 Uhr

Am Autotestzentrum Aldenhoven präsentieren Forscher von acht Universitäten - darunter die RWTH Aachen - vollständig automatische Fahrzeuge. Sie sollen den Verkehr der Zukunft vereinfachen und sicherer machen.

Von Silke Oettershagen

Auf der ATC Teststrecke - einem nachgebauten Autobahnteilstück in Aldenhoven - fahren die Roboterfahrzeuge am Donnerstag mit Passagieren. Rund 400 Gäste aus aller Welt sind gekommen, um sich Vorträge anzuhören und vier Prototypen in Aktion zu sehen.

Die kantigen Fahrzeuge sind dunkel und vollkommen schnörkellos. Dafür vollautomatisiert - und eben fahrerlos. Da ist zum Beispiel ein Paketfahrzeug, das ganz ohne Fahrer eigenständig Pakete ausliefert. Oder auch ein Roboter-Taxi, das Reisende am Bahnhof abholt.

Viele Aufgaben für Roboterfahrzeuge

Es gibt aber auch ein größeres automatisch fahrendes Shuttle, das künftig auf Strecken im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden könnte. Die selbstfahrende Familienkutsche - der vierte Prototyp - ist für Einzelpersonen gedacht, die autonomes Fahren im Alltag erleben möchten.

Stehtische stehen auf einem Platz, Leute unterhalten sich. An der Seite steht eines der neuen Fahrzeuge.

Die Gäste aus aller Welt hören sich Vorträge an

Die Gäste auf der Aldenhovener Teststrecke dürfen zur Präsentation in allen Fahrzeugen mitfahren. Sie spüren die sanften Bewegungen wie auf Schienen. Keiner sitzt mehr am Steuer. Systeme fahren die Fahrzeuge. Menschen an Bord sind Passagiere und haben keine fahrbezogenen Aufgaben.

Ein Fahrzeug ohne Vorn und Hinten

Im Innenraum gibt es kein Vorn und kein Hinten mehr. Die Fahrzeuge haben schließlich auch kein Lenkrad. Sie können in alle Richtungen - auch zur Seite - fahren. Der Fahrersitz lässt sich praktisch zum mobilen Arbeitsplatz umrüsten oder alle Passagiere sitzen einander zugewandt.

Personen steigen in ein voll automatiesiertes Fahrzeug

Die Gäste dürfen zur Präsentation in allen Fahrzeugen mitfahren

Es ist ein bisschen wie Busfahren ohne Busfahrer. Die Fahrzeuge der Zukunft bekommen ständig über das Netz Verkehrsinformationen. Sie sollen dadurch sicherer sein als herkömmliche Autos, die noch von Menschen gesteuert werden. Große Anforderungen werden deshalb an Sensor-Technologien sowie an Soft- und Hardware gestellt.

32 Millionen Euro für fahrerloses Fahren

Die Vernetzung zwischen den Bausteinen ermöglicht den Fahrzeugen, auch in unübersichtlichen Verkehrssituationen sich vorausschauend und sicher zu bewegen. Entwickelt wurden diese Autos innerhalb von fünf Jahren von acht bundesdeutschen Hochschulen und verschiedenen Unternehmen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Projekt mit 32 Millionen Euro gefördert. Es wird jetzt abgeschlossen.

Prof. Lutz Eckstein , vom Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen, zu den fahrerlosen Fahrzeugen

00:15 Min. Verfügbar bis 11.05.2024


Weitere Projekte und Testreihen sollen aber folgen, damit Fahrzeughersteller und andere Unternehmen zukünftig darauf aufbauen und das fahrerlose Fahren alltagstauglich machen können. Zukunftsmusik ist es in Deutschland schon lange.