Original-Röntgenbilder von UNESCO nominiert Lokalzeit Bergisches Land 28.09.2023 02:34 Min. Verfügbar bis 28.09.2025

Remscheid: Original-Röntgenbilder von UNESCO nominiert

Stand: 27.09.2023, 17:20 Uhr

Historische Röntgenbilder aus dem Deutschen Röntgen-Museum in Remscheid sind für das Unesco-Weltdokumentenerbe nominiert. Darunter auch die ersten "Röntgen-Bilder" von Händen.

Im Röntgenmuseum erfährt man viel über den Entdecker und die Technik der Röntgenstrahlung. | Bildquelle: WDR

Das teilte die Deutsche UNESCO-Kommission am Mittwoch in Bonn mit.

Wilhelm Conrad Röntgen - geboren in Remsched-Lennep | Bildquelle: WDR / Archiv Deutsches Röntgen-Museum

Es handle sich um Aufnahmen, die der Physiker Wilhelm Conrad Röntgen im Zuge seiner Forschungen in seiner Geburtsstadt Remscheid angefertigt hatte - darunter Röntgenbilder von Händen und seines Jagdgewehrs aus den Jahren 1895/96.

Begeisterung im Remscheider Röntgen-Museum

Auf sehr große Freude stieß die Nominierung im Remscheider Röntgenmuseum. Dies sei "eine Würdigung, die der Bedeutung der Entdeckung der Röntgenstrahlen" gerecht werde, so die stellvertretende Museumsleiterin Birgit Dömling. Es gebe in der modernen Wissenschaft kaum eine Forschungsrichtung, die ohne moderne Röntgenanwendungen auskomme - von der Astronomie bis zur Materialforschung.

Auch Talmud-Schrift und Nietzsches literarischer Nachlass nominiert

Außerdem steht auf der deutschen Vorschlagsliste der UNESCO die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds. Sie ist weltweit die einzige Schrift, die den vollständigen Talmud-Text enthält. Als dritten Vorschlag reicht Deutschland gemeinsam mit der Schweiz den literarischen Nachlass des Philosophen Friedrich Nietzsche ein, der in mehreren Archiven und Bibliotheken der beiden Länder verwahrt wird.

Über die Aufnahme in das UNESCO-Register wird 2025 entschieden.

"Einzigartige Dokumente"

Röntgenaufnahme der Hand von Albert von Kölliker | Bildquelle: picture alliance / Everett Colle / Fotograf: pda Picture -Alliance / Courtesy Everett Collection

Mit den Nominierungen wolle man einzigartige Dokumente für kommende Generationen bewahren und der Weltöffentlichkeit via Internet zugänglich machen, so begründete das deutsche Nominierungskomitee seine Vorschläge.

"Diese Schriften und Bilder schlagen eine Brücke über die Jahrhunderte. Sie sind wichtige Zeugnisse unserer Zivilisation und bis heute ein Schatz für Wissenschaft und Forschung." Joachim-Felix Leonhard,
Vorsitzender des deutschen Nominierungskomitees

"Memory of the World"

Das Weltdokumentenerbe vereint Buchbestände, Handschriften, Partituren, sowie Bild-, Ton- und Filmaufnahmen von außergewöhnlichem Wert für die Menschheitsgeschichte. Das internationale UNESCO-Register "Memory of the World" zählt bislang 496 Einträge, darunter 28 aus Deutschland.