Adventskalender: Bischof dankt Fernfahrern

Lokalzeit Münsterland 11.12.2023 Verfügbar bis 11.12.2025 WDR Von Andrea Walter

Bischof von Münster verteilt Nikolaus-Tüten an Fernfahrer

Stand: 11.12.2023, 20:36 Uhr

Gestern gab es an den Raststätten Münsterland Ost und West an der A1 eine Überraschung für die vielen Fernfahrer. Nikolaus im Fahrerhaus heißt die Aktion der KAB Münster.

Zwei LKW-Fahrer erhalten Geschenktüten und freuen sich.

Sjoto und Jarasch freuen sich sehr über die Geschenktüten.

Bischof Felix Genn klopft ans Führerhaus eines LKW. Er hat eine Nikolaus-Tüte dabei, voll mit Leckereien, außerdem Äpfel und Orangen. Sjoto und Jarasch steigen aus und grinsen übers ganze Gesicht, man kann ihnen die Freude über die kleine Überraschung ansehen. Aus Usbekistan kommen sie, erzählen sie in gebrochenem Deutsch, dass sie Familie haben und dass sie Deutschland toll finden. Ob sie Weihnachten zu Hause sein werden, fragt eine KAB-Ehrenamtliche: "Ja ja", antworten die beiden und lächeln wieder.

180 Nikolaus-Tüten für die LKW-Fahrer

In den Nikolaus-Tüten befinden sich Süßigkeiten, Duschgel, Obst und vieles mehr.

Schokolade, Obst, Duschgel und vieles mehr wurde verschenkt.

Schon Tage vorher hat Bischof Felix Genn geholfen, die Tüten zu packen. Die Aktion ist ihm wichtig, nicht nur, um den Fahrern eine Freude zu machen. Sie seien oft wochenlang von zu Hause weg, erzählt er, verdienten viel schlechter als die deutschen Kollegen und verbringen Wochen in ihren engen Schlafkabinen. Deswegen die Aktion der KAB Münster: Die Katholische Arbeitnehmerbewegung möchte einfach auf die Lage der osteuropäischen Lkw-Fahrer aufmerksam machen und fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit, wenn die Fahrer auf deutschen Autobahnen unterwegs sind.

Viele strahlende Gesichter

Ein Lkw-Fahrer sitzt im Fahrzeug und freut sich sehr über das Geschenk.

Viele Fahrer konnten beschenkt werden.

Mehrere Stunden klopfen die KAB-Mitglieder an einer Fahrertür nach der anderen. Manche schlafen und öffnen nicht, manche gucken erst missmutig aus dem Fenster und strahlen, als sie die kleine Truppe mit den Überraschungstüten sehen. Sie kommen aus Polen, aus der Ukraine, aus Slowenien oder aus Serbien. Manche zeigen Fotos von Frau und Kindern, bei manchen steht noch der Kochtopf neben dem Sattelzug. Das Leben auf der Straße – einfach ist es nicht.