Leverkusener Klinik schließt nach 120 Jahren

Leverkusener St. Josefkrankenhaus schließt nach 120 Jahren

Stand: 31.08.2022, 10:59 Uhr

Die im Krankenhaus verbliebene Geriatrie zieht ins St. Remigius Krankenhaus im Stadtteil Opladen. Die kplus-Gruppe als katholischer Träger spart damit 1,5 Millionen Euro.

Von Erik Buterbrodt

"Ich wurde in Hilden operiert, dann bin ich nach Leverkusen ins St. Josefkrankenhaus gekommen. Jetzt zieh ich nochmal um.", sagt Anni Kammermeyer. Die 84-Jährige muss sich nach einem Oberschenkelhalsbruch erholen. Heute wird sie ins St. Remigius Krankenhaus nach Opladen verlegt.

kplus-Gruppe spart Geld und löst logistisches Problem

Sascha Wihstutz ist ärztlicher Direktor beider Häuser. Sie werden von der kplus Gruppe betrieben, die mit der Zusammenlegung 1,5 Millionen Euro spart. "Aber vor allem müssen Chirurgen und Fachärzte nicht mehr kilometerweit durch die Stadt fahren. Das erübrigt sich jetzt. Denn hier im St. Josefkrankenhaus hatten wir nur noch eine Geriatrie." Im St. Remigius sind dagegen alle Stationen und Ärzte vor Ort. "Es ist einfach sinnvoll, die Patienten hier unterzubringen.", so der Chefarzt.

Geschichte des St. Josefkrankenhaus endet nach 120 Jahren

Seit 1902 gab es das St. Josefkrankenhaus im heutigen Leverkusener Stadtteil Wiesdorf. Schon in den vergangenen Jahren wurde die medizinische Versorgung überschaubarer. Die Chirurgie, die innere Medizin und auch die Gynäkologie zogen aus. Und auch der Umzug jetzt ist eine Herausforderung. "Wir müssen die Patienten auch während des Umzugs medizinisch betreuen. Entsprechend müssen in beiden Krankenhäusern parallel die medizinischen Geräte vorgehalten werden.", so Sascha Wihstutz. Anni Kammermeyer hat den Umzug gut überstanden. "Die Fahrt war angenehm. Und das Zimmer hier in Opladen ist schön, alles neu." Trotzdem hofft sie, sich schnell zu erholen und ganz bald wieder nach Hause zu können.