Das Hilfswerk hatte im vergangenen Jahr die Ergebnisse einer externen Untersuchung veröffentlicht. Nach dem jetzt eingeführten neuen Verhaltenskodex sollen Melde- und Beschwerdewege im Haus verbessert werden. Außerdem sollen Führungskräfte über die Grundsätze ihrer Leitung verstärkt nachdenken und alle Mitarbeitenden regelmäßig zum Umgang mit Macht geschult werden. Das Ziel: sexuellen und institutionellen Machtmissbrauch zu verhindern.
Erzbistum Köln hatte Fälle aufgedeckt
Das Erzbistum Köln hatte 2022 darüber informiert, dass der 2019 verstorbene frühere Präsident Winfried Pilz einen schutzbedürftigen Erwachsenen missbraucht haben soll. Dies sei vor seiner Amtszeit in den 1970er Jahren geschehen. Es soll außerdem zu sexuellen Grenzverletzungen mit männlichen Mitarbeitern gekommen sein.
Ursache war offenbar Macht
Als Grund für die Taten nennen kirchliche Vertreter die Machtfülle des Priesters, die keiner wirksamen Kontrolle unterlag. Hinzu kommt, dass es für Betroffene früher keine niederschwelligen Melde-, Beschwerde- oder Beratungsmöglichkeiten gab, um Missstände zu melden.
Der Beschuldigte war kein Unbekannter
Der Priester war bereits zu Lebzeiten bekannt. Unter anderem als Urheber des Liedes "Laudato Si“, einer Vertonung des “Sonnengesangs” des heiligen Franz von Assisi. Alle Tantiemen, die für das Werk an das Kindermissionswerk fließen, sollen für Kinderschutzprojekte verwendet werden, sagte ein Sprecher.
Unsere Quelle:
- Kinderhilfswerk "Sternsinger"