Tablets im Unterricht - Herausfordung an Schulen in Köln und Umgebung
Stand: 19.11.2024, 09:00 Uhr
Pure Ablenkung oder zeitgemäßes Lernen – die Meinungen über den Einsatz von iPads im Schulunterricht gehen weit auseinander. In Köln setzen immer mehr Schulen die Geräte ein. Doch ab welchem Alter Kinder es nutzen sollen und wer die Kosten trägt, führt zu Diskussionen.
Von Sabine Büttner
Das Plakat für den Abi-Ball gestalten oder im Musikunterricht eigene Songs komponieren – an der Königin-Luise-Schule sind iPads regelmäßig fester Bestandtteil des Unterrichts. Schulleiterin Ute Flink nennt das Ziel: "Die Schülerinnen und Schüler auf die Lebens- und Berufswelt vorbereiten."
Zwar findet sie es weiterhin wichtig, dass diese auch mit der Hand schreiben, Texte markieren, "haptisch" lernen. Gleichzeitig, so Flink, sei an der Uni quasi jeder mit solch einem Gerät unterwegs, auch im Supermarkt oder dem Autohaus sei das heutzutage ganz normal.
Eltern sollen iPad selber kaufen
Ob man ein iPad im Unterricht sieht, hängt in Köln sehr von der Schule ab. Die Stadt stellt aktuell rund 60.000 Geräte für Schülerinnen und Schüler bereit. Eine 1:1-Ausstattung, heißt es, sei aus finanziellen Gründen nicht möglich. Deshalb gehen einige Schulen einen anderen Weg: Sie lassen die Eltern die Geräte anschaffen. Kostenpunkt: Mehrere hundert Euro.
Die Königin-Luise-Schule in Köln nutzt Tablets im Unterricht
Auch die Königin-Luise-Schule überlegt, künftig ab der 10. Klasse so zu verfahren. Die Meinungen der Eltern gehen auseinander, berichtet der Vorsitzende der Schulpflegschaft, Christian Dorenkamp: "Während einige sagen, dass auch solche Lehrmittel zur Verfügung gestellt werden sollten, gibt es auch Verständnis dafür, dass das Budget nicht reicht."
Dorenkamp betont, dass von den Eltern insgesamt viel Lob für das digitale Konzept der Schule kommt.
Ein Drittel der Kölner Schulen ohne Hochleistungs-WLAN
Aufgabe der Stadt bleibt es weiterhin, die Grundvoraussetzung zu schaffen: Ein hochleistungsfähiges WLAN. In Köln gibt es das bislang in 113 von 164 Schulgebäuden. 27 weitere sollen laut Stadt noch dieses Jahr ausgestattet werden, weitere dann nächstes Jahr.
Auch andere Städte im Rheinland arbeiten noch daran, die Internetversorgung der Schulgebäude zu verbessern. In Kerpen etwa ist bislang nur das Europagymnasium ans Glasfasernetz angeschlossen. Grundsätzlich, so die Stadt, werden aber an allen 17 Schulen iPads eingesetzt, die meisten davon Leihgeräte.
In Leverkusen sind fast alle Schulen mit Glasfaser-Anschluss ausgestattet. Auch hier hat es sich an einigen Schulen etabliert, dass Eltern die iPads selbst kaufen oder leasen.
Unsere Quellen:
- Pressestelle Stadt Köln
- Pressestelle Stadt Leverkusen
- Pressestelle Stadt Kerpen
- Königin-Luise Schule Köln