Erste Wirtschaftszone in Köln soll das Parken neu regeln

Lokalzeit aus Köln 02.09.2024 02:37 Min. Verfügbar bis 31.01.2025 WDR Von Stefan Gerich

Neues Konzept für den Wirtschaftsverkehr

Erste Wirtschaftszone in Köln soll das Parken neu regeln

Stand: 03.09.2024, 20:14 Uhr

Auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld gibt es seit Kurzem eine Wirtschaftszone. Dort dürfen nur noch Handwerker, Lieferdienste oder Pflegedienste parken. Weitere Wirtschaftszonen in Köln sollen folgen.

Von Sissy Hertneck

Auf der Venloer Straße gibt es tagsüber viel Verkehr: Passanten wollen einkaufen, Fahrradfahrer und Autos möchten vorwärts kommen. Vor allem seit die Venloer Straße in Köln Ehrenfeld immer wieder für Verkehrsversuche genutzt wird, war besonders eine Gruppe benachteiligt: Gewerbetreibende.

Fahrzeuge von Lieferdiensten, Handwerksbetrieben oder Pflegediensten fanden oft keinen Parkplatz und mussten in zweiter Reihe stehen.

Wirtschaftszonen für bessere Verteilung

Die erste Wirtschaftszone in Köln ist 23 Meter oder drei Parkplätze lang. Blaue Symbole und neue Schilder weisen darauf hin, dass hier keine Privatpersonen mehr parken dürfen – zumindest unter der Woche.

Die neue Wirtschaftszone ist mit Schildern gekennzeichnet

Die neue Wirtschaftszone ist mit Schildern gekennzeichnet

"Die Wirtschaftszone ist ausschließlich Betrieben oder Dienstleistern vorenthalten, die zum Beispiel einen Handwerkerparkausweis haben oder sich anders ausweisen können. Für alle anderen gilt das absolute Halteverbot", erklärt Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln. Sonn- und feiertags gilt das absolute Halteverbot nicht. Dann stehen die Parkplätze allen kostenfrei zur Verfügung.

Erste Rückmeldung der Betriebe

Das Konzept der Wirtschaftszone wurde gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft und der Stadt Bonn entwickelt. Es ist bundesweit das erste seiner Art.

Ascan Egerer und Hendrik Colmer von der Stadt Köln stehen hinter dem Konzept der Wirtschaftszone

Ascan Egerer und Hendrik Colmer von der Stadt Köln stehen hinter dem Konzept der Wirtschaftszone

Einige Handwerksbetriebe und Paketzusteller fürchten jetzt aber, dass drei Parkplätze auf der gesamten Venloer Straße zu wenig sein könnten und, dass sie ihr Material und die Maschinen weiterhin hin und her schleppen müssen. Dazu sagt Ascan Egerer: "Die Wirtschaftszone ist eine erste Idee, um den Wirtschaftsverkehr zu fördern. Wir werden aber nicht vor jedes Haus eine Wirtschaftszone einrichten können."

Neun weitere Wirtschaftszonen geplant

In der nächsten Zeit sollen in Köln neun weitere Wirtschaftszonen entstehen: in der Innenstadt, in Ehrenfeld und in Kalk. In Bonn wird das Konzept der Wirtschaftszone bereits seit Ende August umgesetzt. Im Winter soll dann eine erste Bilanz zu den Wirtschaftszonen gezogen werden, parallel zur Auswertung des aktuellen Verkehrsversuchs auf der Venloer Straße.

Quellen:

  • Reportin vor Ort
  • Stadt Köln

Über dieses Thema berichten wir am 02.09.2024 auch im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Köln.