Langsam und beschaulich fließt die Erft zwischen Gymnich und Türnich vorbei. Immer wieder begleiten Radfahrer den schnurgerade verlaufenden Fluss. Doch die Erft wird nun aus ihrem künstlichen Bett geholt und in diesem Abschnitt aufwendig renaturiert.
Neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Die Bagger arbeiten schon auf der riesigen Grünfläche, die vor Jahren mal als Golfplatz geplant war. Alleine etwa 280.000 m³ Boden werden bewegt, das gesamte Gelände neu modelliert. Es entsteht ein geschwungener, mäandrierender Flusslauf, mit naturnahen Uferbereichen: ein neuer Lebensraum für Wasservögel, Fische, Amphibien und Insekten.
Damit verlängert sich auch der Lauf der Erft, von derzeit schnurgeraden 2,5 km auf dann geschwungene 5,5 km. Auch die angrenzenden Ortsteile sind besser vor Hochwasser geschützt, so der Erftverband.
Ende 2025 soll alles fertig sein
Es ist das größte Renaturierungsprojekt des Erftverbandes. Verschiedene Abschnitte an der Erft wurden bereits umgestaltet, z.B. vor zehn Jahren in Bergheim entlang des Vogelwäldchens. Voraussichtlich Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die Erft in ihr neues Bett umgeleitet werden.
Danach kann der Fluss seinen Lauf selbst gestalten, Böschungen verändern, Mäander neu formen oder neue Uferbereiche anlegen. Um Wegeverbindungen zu erhalten, werden drei neue Brücken gebaut und ein neues Wehr entsteht. Drei alte Wehre mit Verbindungen zu Nebengewässern bleiben erhalten. Die Renaturierung der Erft wird größtenteils durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Quellen:
- Erftverband
- Reporter vor Ort