Die Stadt Monheim will wegen der steigenden Flüchtlingszahlen ab kommendem Frühjahr 80 Flüchtlinge in einer bereits bestehenden Container-Anlage auf dem Gelände eines Schulzentrums unterbringen. So hat es der Rat der Stadt vergangene Woche auf den Weg gebracht.
Viele Eltern sind allerdings empört darüber und haben ihren Unmut auch in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung zum Ausdruck gebracht. Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) bleibt jedoch bei seinen Plänen.
Stadt argumentiert mit wenig Problemen
Zimmermann führt unter anderem die geringen Umbaukosten der Container-Anlage von 150.000 Euro an, in der derzeit noch zusätzliche Klassenräume untergebracht sind. Die Flüchtlinge seien "Menschen wie du und ich" und weder gefährlich noch gefährdet, erteilte Zimmermann der Forderung von Eltern nach einem Sicherheitskonzept eine Absage.
Seit der verstärkten Aufnahme im Jahr 2015 habe es keinerlei Probleme mit Flüchtlingen in der Stadt gegeben, so ein Pressesprecher der Satdt. Mehr als 80 Prozent der aktuell 830 Flüchtlinge seien in angemieteten Wohnungen untergebracht, "mit dem Anmieten kommen wir jetzt aber schlicht nicht mehr hinterher", so der Sprecher weiter.
Andere Lösungen zu teuer
Außerdem seien derzeit keine anderen städtischen Flächen für eine Flüchtlingsunterbringung frei. Die Anmietung eines Grundstücks oder die Umsetzung der Container seien deutlich teurer als die städtische Lösung, heißt es.
Eltern sorgen sich um Sicherheit
Viele der rund 80 anwesenden Eltern, deren Kinder das dortige Schulzentrum besuchen, äußerten in der Ratssitzung Sorgen, gar vor Vergewaltigungen oder Missbrauch, befürchten Konflikte mit traumatisierten Flüchtlingen und so Stress für ihre Kinder. Zimmermann nannte diese Ängste "unbegründet".
Laut Stadt will der Bürgermeister in den nächsten Wochen nochmal das Gespräch mit den empörten Eltern suchen, etwa bei Elternversammlungen. An der Entscheidung der Stadt, demnächst Flüchtlinge in der Containern auf dem Schulgelände unterbringen zu wollen, werde das laut Zimmermann jedoch nichts ändern.
Über dieses Thema berichten wir am 28.09.23 in der Aktuellen Stunde im WDR-Fernsehen.