Es ist eine Art Ausbildungs-Internat: Das DRK hat ein ehemaliges Schullandheim an der Stadtgrenze zu Bergisch Gladbach angemietet und umfunktioniert. Hier leben und lernen die neuen Pflegekräfte. Die ersten 16 jungen Menschen sind bereits eingezogen. Sie kommen aus Marokko und Indien. Alle haben in ihrer Heimat einen Bachelor-Abschluss im Pflege- und Gesundheits-Bereich gemacht und Vorkenntnisse in Deutsch erworben.
Deutsch als Gemeinsamkeit
Binnen sechs Monaten werden die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt für ihren Einsatz im deutschen Gesundheitswesen fit gemacht. Neben dem praktischen Teil der Ausbildung verbessern sie ihre Deutschkenntnisse, auch um sich in der noch fremden Umgebung untereinander verständigen zu können. Die indischen Bewohner sprechen nämlich Englisch, die Marokkaner sprechen teilweise Französisch.
Weitere Kräfte in der Warteschleife
Weitere 61 Nachwuchs-Fachkräfte stehen in Jordanien und im Libanon in den Startlöchern. Seit 2010 bereist das DRK-Rhein-Berg andere Länder, wie Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Serbien und Kosovo und schaut sich vor Ort nach Fach-Personal um. Weil das inzwischen nicht mehr ausreicht, sucht es inzwischen auch in fernen Ländern.
Projekt mit Perspektive
Bis 2030 fehlen allein im Rheinisch-Bergischen-Kreis rund 1500 Pflegekräfte. Das DRK bildet aktuell 21 Pflegekräfte im Jahr aus. Mit seiner Zukunfts-Werkstatt kann es diese Zahl mehr als verdoppeln, zunächst für die eigenen Einrichtungen. Ziel ist es sämtliche Träger von Pflege-Einrichtungen im Bergischen mit Personal zu versorgen.