Mehr als 150 Hektar Oberfläche sind verbrannt. Am Donnerstagabend wurde der Katastrophenplan beendet. Jetzt hat die Forstverwaltung wieder die Aufsicht über das betroffene Gebiet. Sollten noch Glutnester aufflackern, könnten diese kein größeres Feuer mehr entfachen, so ein Sprecher der Feuerwehr in Eupen. Vom Boden und aus der Luft ist die gefährdete Vennfläche am Donnerstag noch einmal intensiv gewässert worden.
Lage durch kühle Nacht verbessert
Feuerwehr, Stadt und Provinzregierung zeigten sich bereits am Mittwoch optimistisch. Das Feuer war da bereits eingedämmt, aber Sonne und Wind hätten es jederzeit wieder entfachen können.
Genau das war bereits am Dienstag passiert. Daher blieben erst einmal rund um die Uhr etwa 100 Einsatzkräfte vor Ort, die meisten davon aus Deutschland. Der Katastrophenplan blieb weiterhin bestehen. Er ermöglicht, auf mehr internationale Hilfe – vor allem auf Löschflugzeuge – zugreifen zu können.
Feuer brach am Montag auf belgischer Seite im Hohen Venn aus
Der Moorbrand war auf belgischer Seite des Hohen Venn im deutsch-belgischen Grenzgebiet bei Aachen ausgebrochen. Rund 140 Feuerwehrleute aus der Städteregion Aachen waren in der Spitze wegen des Brandes im Einsatz. Unter erschwerten Bedingungen: Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mussten etwa fünf Kilometer fahren, um ihre Wassertanks neu zu befüllen. Kräfte von THW und Deutschem Roten Kreuz kümmerten sich um die Versorgung der Brandbekämpfer. Die belgischen Einsatzkräfte bekämpften das Feuer auch aus der Luft.
Gras brannte wie Zunder
Zu dieser Jahreszeit ist die Oberfläche des Hohen Venns knochentrocken. Das frische Pfeifengras auf dem Moor ist noch nicht richtig ausgetrieben, das alte vertrocknete Gras brenne da wie Zunder, beschreibt eine WDR-Reporterin die Lage.
Da der Boden des Hochmoors sehr nass ist, ist es aber bei einem Oberflächenbrand geblieben. Den Fachleuten zufolge ist das Feuer daher keine ökologische Katastrophe gewesen.
Die Feuerfront war in der Nacht zu Dienstag bis zu einen Kilometer breit gewesen – sie bewegte sich Richtung Konzen und Mützenich. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, so die Feuerwehr. Ein Feuerwehrmann wurde allerdings bei den Löscharbeiten leicht verletzt.
Feuer wohl von unachtsamen Wanderern gelegt
Feuerwehr und Forstverwaltung gehen von "menschlicher Unachtsamkeit" als Ursache aus. Immer wieder sichten sie Wanderer, die trotz der offensichtlichen Trockenheit in der Natur grillen.
Im Hohen Venn hatte im April 2011 nach einer längeren Trockenphase der Torfboden auf einer Fläche von zehn Millionen Quadratmetern gebrannt. In den Folgejahren wurden die verbrannten, kilometerlangen Holzwanderstege wieder neu angelegt.
Touristen-Hotspot "Hohes Venn"
Das Hohe Venn gehört zum länderübergreifenden Naturpark "Hohes Venn - Eifel" und liegt auf deutschem, wie belgischem Gebiet. Das Naturschutzgebiet im Hohen Venn ist seit 1957 streng geschützt und ein Touristenmagnet. Vor allem Wanderer und Familien zieht es in die Hochmoore und Heiden der Region. Die Landschaft ist laut den Tourismusbehörden eine der letzten wilden und vom Menschen nahezu unberührten Regionen Europas.