Picken, der den Priesterrat des Kölner Erzbistums vertrat, sagte, in dem Gremium herrsche keine Offenheit und nur wenig Dialogbereitschaft.
Der Paukenschlag kam per Pressemitteilung. Zu erreichen war der Bonner Stadtdechant im Anschluss zunächst nicht. Picken war bis Sonntag gewähltes Mitglied im Forum 1 des "Synodalen Weges". Dort geht es um Macht und Gewaltenteilung. Daran scheint es allerdings zu hapern, wenn man Pickens geharnischte Kritik in der umfangreichen Erklärung liest.
So spricht er von fehlender Offenheit mit dem im „Synodalen Weg“ Debatten geführt würden. "Man musste über Strecken den Eindruck gewinnen, dass die Zielsetzungen des "Synodalen Weges" bereits vorher festgelegt worden waren", sagt er wörtlich in der Pressemitteilung.
Keine konstruktive Kritik
Kritik am Synodalen Weg würde nicht konstruktiv zur Kenntnis genommen. Außerdem, so monierte der Bonner Stadtdechant, gebe es unter den Delegierten eine Zweiklassengesellschaft. Wer nicht zur Bischofskonferenz oder dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken gehöre, könne nicht ins Präsidium gewählt werden. Er spricht von Sturheit und Rücksichtslosigkeit.
Der Schritt des Bonner Stadtdechanten ist laut Beobachtern ein herber Rückschlag für das Gremium, das eigentlich Reformen in der katholischen Kirche anschieben soll. Mitte März will die Vollversammlung des "Synodalen Weges" zum vorerst letzten Mal in Frankfurt tagen. Ohne den Bonner Stadtdechanten.