Die Team-Bonn-App

Lokalzeit aus Bonn 30.11.2023 Verfügbar bis 30.11.2025 WDR Von Paula Randerath

Bonner App koordiniert ehrenamtliche Helfer

Stand: 01.12.2023, 10:14 Uhr

Damit die ehrenamtliche Hilfe in Krisengebieten in Zukunft besser koordiniert wird, hat das Deutsche Rote Kreuz Bonn eine App entwickelt. Helfer können über die Team Bonn App passgenaue Einsätze buchen. Aber auch Vereine sollen die Plattform für eigene Projekte nutzen können.

"Wir sehen, dass die Menschen sich ehrenamtlich engagieren wollen. Aber sie haben einfach nicht mehr regelmäßig Zeit", erklärt Christoph Blessin vom Deutschen Roten Kreuz Bonn bei einer Pressekonferenz. Um dieses Problem zu lösen, hat das DRK Bonn die Team Bonn App entwickelt. Sie soll unkompliziert Hilfesuchende und Helfer zusammenbringen, und das vor allem auf spontaner Basis.

Mehrere Menschen sitzen an einem Tisch und schauen auf einen Bildschirm mit dem Foto von Helfern.

Auf einer Pressekonferenz stellt das DRK Bonn die Team Bonn App vor.

Schon bei der Anmeldung auf der Plattform werden die neuen User gebeten, ihre Fähigkeiten und Interessen anzugeben. Ziel ist, dass dann nur ausgewählte Freiwillige benachrichtigt werden, wenn es einen passenden Einsatz für sie gibt. Sie erhalten Pushnachrichten über verfügbare Einsätze , die sie bestätigen oder ablehnen können - ohne sich dabei für Folgeeinsätze zu verpflichten.


Das DRK Bonn könnte so einen Pool an potenziellen Helfern für eigene Einsätze aufbauen. Aber die App ist auch spannend für andere Organisationen und Vereine, denn sie können sich an den Bonner DRK Verband wenden, um ebenfalls Helfer für eigene Projekte zu suchen. "Du kannst dich bei uns melden, wenn du eine Idee hast und Hilfe benötigtst. Wir prüfen das, machen daraus einen Einsatz und teilen das den Helfern mit", so Christoph Blessin vom DRK Bonn.


Nach österreichischem Vorbild

Martin Frankenstein sucht sich einen Helfereinsatz über die Team Bonn App

Martin Frankenstein sucht sich einen Helfereinsatz über die Team Bonn App


Dem DRK Bonn kam die Idee zu einer App zum ersten Mal während der Flutkatastrophe im Ahrtal: 1.500 Helfende hatte das DRK Bonn damals über Excel-Tabellen und Mailverteiler organisiert. Auch bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein Jahr später fehlte dem DRK eine zentrale Schnittstelle, um die Helfer und Einsätze unkomplizierter zu koordinieren.


Daraus erklärt sich auch, warum in der App nicht nur Hilfesuchende und Helfer vermittelt werden, sondern auch weitere Features eingebaut sind: Die App beinhaltet eine eigene Warnsoftware, die vom selben Anbieter wie die Warn-App NINA bespielt wird, und vor Hochwasser, Kälte oder Sturm warnt. Außerdem können sich die User testen: Bin ich für den Katastrophenfall vorbereitet.

Bei der Umsetzung haben sich Christoph Blessin und sein Team an der App des Österreichischen Roten Kreuzes orientiert. Dort werden schon lange alle Einsätze über eine App vermittelt. Auch das DRK in Bayern ist über eine solche Plattform organisiert.

Zukunftsversionen


Das DRK Bonn erhofft sich, über die App wieder mehr Menschen für ehrenamtliche Aufgaben zu gewinnen. Auch benachbarte DRK Verbände könnten sich an dem Projekt beteiligen. Wenn die App gut angenommen wird, sollen sogar Nachbarschaftshilfen über die Plattform vermittelt werden können.