Nach Amok-Tat an Wuppertaler Gymnasium: Prozessbeginn im August

Stand: 10.07.2024, 14:46 Uhr

Nach einem Messerangriff mit mehreren Verletzten an einem Wuppertaler Gymnasium im Februar dieses Jahres beginnt im August der Prozess gegen einen 17-Jährigen.

Von Wolfram Lumpe

Das nicht öffentliche Verfahren starte am 21. August, sagte eine Sprecherin des Wuppertaler Landgerichts. Angesetzt seien zunächst zehn Prozesstage, der letzte davon am 4. Oktober.  Dem Angeklagten wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.

Der 17-Jährige ist jetzt in das Jugendgefängnis in Wuppertal-Ronsdorf überführt worden. Zuvor musste er laut Staatsanwaltschaft im Justizkrankenhaus behandelt werden. Der Verlegung in ein reguläres Gefängnis stimmten die behandelnden Ärzte zu. Aufgrund seines jugendlichen Alters kam er in die Jugend-JVA in Wuppertal-Ronsdorf. Er hatte bei der mutmaßlichen Tat nicht nur seine Mitschüler, sondern auch sich selbst verletzt.

Tatverdächtiger soll Mitschüler mit Messer attackiert haben

Ende Februar soll der Tatverdächtige vier Mitschüler am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium mit einem Messer attackiert und dabei verletzt haben. Nach der Tat soll der 17-Jährige sich selbst mit mehreren Stichen schwer verletzt haben. Längere Zeit musste er deswegen in einem Gefängnis-Krankenhaus behandelt werden.

Keine Begutachtung

Der Tatverdächtige lässt sich auch weiterhin nicht psychiatrisch begutachten, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen gegen ihn werden daher weiter wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes geführt. Denn ob er sich möglicherweise in einer psychischen Ausnahmesituation befunden hat, lässt sich so nicht klären.

Prozessbeginn Wuppertaler Messerattacke WDR Studios NRW 10.07.2024 00:25 Min. Verfügbar bis 10.07.2026 WDR Online

Verletzte Mitschüler wieder in der Schule

Vor allem direkte Zeugen der Messer-Attacke im Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium sind laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft in den vergangenen Tagen befragt worden. Zunächst hieß es, vier Mitschüler hätten zum Teil schwere Verletzungen erlitten. Alle konnten aber am nächsten Tag schon wieder die Schule besuchen.

Schule löste Amokalarm aus

Nach dem Angriff des 17-Jährigen hatte die Schule Amokalarm ausgelöst Der mutmaßliche Täter ging selbst in die Oberstufe der Schule. Ein Lehrer sei durch laute Rufe aufmerksam geworden und zum Tatort gekommen, hatte die Staatsanwaltschaft Ende Februar zu ihren ersten Erkenntnissen erklärt. Der Lehrer habe ihn beruhigen und entwaffnen können. Als er allerdings die Einsatzkräfte erblickt habe, soll er sie angegriffen haben. Der 17-Jährige sei ohne den Einsatz einer Schusswaffe überwältigt und festgenommen worden, hieß es damals. Die Polizei sei über einen Notruf aus dem Schulsekretariat informiert worden. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte hatten die Schule daraufhin abgeriegelt und durchsucht.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Wuppertal
  • Nachrichtenagentur dpa