Das nicht öffentliche Verfahren starte am 21. August, sagte eine Sprecherin des Wuppertaler Landgerichts. Angesetzt seien zunächst zehn Prozesstage, der letzte davon am 4. Oktober. Dem Angeklagten wird versuchter Mord in vier Fällen vor und zwar in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Seine Mitschüler erlitten teils schwere Stich- und Schnittverletzungen im Hals oder am Kopf. Sie mussten im Krankenhaus behandelt werden, konnten aber am nächsten Tag wieder die Schule besuchen.
Der 17-Jährige ist jetzt in das Jugendgefängnis in Wuppertal-Ronsdorf überführt worden. Zuvor musste er laut Staatsanwaltschaft im Justizkrankenhaus behandelt werden. Der Verlegung in ein reguläres Gefängnis stimmten die behandelnden Ärzte zu. Aufgrund seines jugendlichen Alters kam er in die Jugend-JVA in Wuppertal-Ronsdorf. Er hatte bei der mutmaßlichen Tat nicht nur seine Mitschüler, sondern auch sich selbst verletzt. Der 17-Jährige sei während der Tat "im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit im Aufenthaltsraum der Oberstufe mit einem Messer auf vier Mitschüler eingestochen haben in der Absicht, sie tödlich zu verletzen", teilte das Landgericht Wuppertal mit.
Tatverdächtiger soll Mitschüler mit Messer attackiert haben
Ende Februar soll der Tatverdächtige vier Mitschüler am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium mit einem Messer attackiert und dabei verletzt haben. Nach der Tat soll der 17-Jährige sich selbst mit mehreren Stichen schwer verletzt haben. Längere Zeit musste er deswegen in einem Gefängnis-Krankenhaus behandelt werden.
Schule löste Amokalarm aus
Nach dem Angriff des 17-Jährigen hatte die Schule Amokalarm ausgelöst Der mutmaßliche Täter ging selbst in die Oberstufe der Schule. Ein Lehrer sei durch laute Rufe aufmerksam geworden und zum Tatort gekommen, hatte die Staatsanwaltschaft Ende Februar zu ihren ersten Erkenntnissen erklärt. Der Lehrer habe ihn beruhigen und entwaffnen können. Als er allerdings die Einsatzkräfte erblickt habe, soll er sie angegriffen haben. Der 17-Jährige sei ohne den Einsatz einer Schusswaffe überwältigt und festgenommen worden, hieß es damals. Die Polizei sei über einen Notruf aus dem Schulsekretariat informiert worden. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte hatten die Schule daraufhin abgeriegelt und durchsucht.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Wuppertal
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur epd