Nach Vorwürfen zur Ahr-Flut: Minister Lewentz tritt zurück

Stand: 12.10.2022, 11:56 Uhr

In Rheinland-Pfalz ist Innenminister Roger Lewentz (SPD) zurückgetreten. Grund sind Vorwürfe im Zusammenhang mit der Ahr-Flut im Juli 2021.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) ist nach Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden von Hubschraubervideos aus der Nacht der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 zurückgetreten. Sie habe seinen Rücktritt angenommen, sagte die Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Mittwoch vor Journalisten in Mainz.

"Heute übernehme ich für in meinem Verantwortungsbereich gemachte Fehler politische Verantwortung", erklärte Lewentz. In den nächsten Tagen soll sein Nachfolger bekanntgegeben werden.

Lewentz: Wollte keine Gefühle verletzen

Lewentz war nach der Veröffentlichung von Videos aus einem Polizeihubschrauber in der Flutnacht immer mehr unter Druck geraten. Der Vorwurf lautet, Lewentz hätte mehr unternehmen müssen, um den 134 Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal das Leben zu retten. Der SPD-Politiker erklärte, er habe die Videos in dieser Nacht nicht gesehen. Es seien sicherlich Fehler gemacht worden. "Fehler, aber keine Vertuschungen", sagte Lewentz. Es tue ihm weh als kalt und gefühllos geschildert und bewertet zu werden. "Ich wollte die Gefühle dieser Menschen auf gar keinen Fall verletzten und ich bin sicher, auch mich werden die Eindrücke aus dieser Zeit mein ganzes Leben lang begleiten."

Über dieses Thema berichten wir am 12.10.2022 im Fernsehen in der Aktuellen Stunde um 18:45 Uhr.