Wegen der in Kanada lodernden Waldbrände herrschte in der Metropole Montreal in den vergangenen Tagen Smog-Alarm. Vor zwei Wochen zog der Rauch bereits nach New York. Jetzt zieht eine große Rauchwolke über den Nordatlantik nach Europa.
Zieht die Rauchwolke auch über NRW?
Ja. Der Großteil sei aber bereits über NRW hinweggezogen, sagt die WDR-Wetterredaktion. Man habe am Donnerstagvormittag eine leicht "trübere" Luft wahrnehmen können, wenn man gegen die Sonne geschaut hätte.
Wie stark ist die Rauchwolke über Montreal?
Über Montreal lag in diesen Tagen ein beißender Rauch. Die kanadische Metropole war am Sonntag im weltweiten Ranking des Unternehmens IQAir die Großstadt mit der schlechtesten Luftqualität und rangierte auch am Montag noch weit oben.
Sonntag in Montreal: Wegen der Luftverschmutzung trägt ein Radfahrer Maske.
Die kanadische Umweltbehörde gab für Montreal und weitere Regionen Smog-Warnungen aus. Sie riet der Bevölkerung von Freiluftaktivitäten ab und empfahl, beim Verlassen des Hauses Masken zu tragen. Mittlerweile wurde die Smogwarnung für Montreal aufgehoben.
Wie steht es derzeit um die Waldbrände in Kanada?
In ganz Kanada gab es nach Angaben des landesweiten Waldbrand-Zentrums von Montagvormittag mehr als 450 aktive Brände, von denen mutmaßlich 240 außer Kontrolle sind. Mehrere breiteten sich am Wochenende wegen der Trockenheit und hoher Temperaturen weiter aus.
Das nordamerikanische Land erlebt in diesem Jahr Waldbrände von bislang ungekannten Ausmaßen. Mehr als 7,4 Millionen Hektar Fläche sind seit Anfang Januar verbrannt.
Sind die Waldbrände in Kanada eine Folge des Klimawandels?
Die Ursachen der Waldbrände in Kanada sind vielfältig. Eine davon sei der Klimawandel, sind Expertinnen und Experten überzeugt. Kanadas Premierminister Justin Trudeau schrieb anlässlich der Waldbrände bei Twitter: "Wir werden weiter daran arbeiten (...) den Klimawandel zu bekämpfen und uns mit seinen Auswirkungen zu befassen."
Es sei immer schwer, ein "einzelnes Ereignis auf das veränderte Klima zurückzuführen", sagte Klimaforscher Mojob Latif dem WDR, als die Spanier im vergangenen Jahr eine besonders frühe Hitzewelle erlebten.
Allerdings sind sich er und andere Forscherinnen und Forscher sicher: Extreme Trockenheit und Hitze, die zu Waldbränden führen können, aber auch andere Wetterextreme verstärken sich durch den Klimawandel in Intensität und Häufigkeit.
Über die Waldbrände in Kanada berichtete am 09.06.2023 auch die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.