Menschen feiern nach dem Ausgang der Parlamentswahl in Frankreich in Paris

Guten Morgen, NRW!

Stand: 08.07.2024, 06:00 Uhr

Kein Rechtsruck bei Wahl in Frankreich • Verkehrsminister beraten über Deutschlandticket • Ermittlungen nach Brand in Herford laufen weiter. Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Sabine Meuter und Jörn Kießler aus dem WDR Newsroom.

THEMA DES TAGES

Kein Rechtsruck bei Wahl in Frankreich Der befürchtete Wahlsieg des extrem rechten Rassemblement National (RN) in Frankreich ist ausgeblieben. Stattdessen liegt das links-grüne Bündnis Neue Volkfront (NFP) nach der zweiten Runde der Parlamentswahl überraschend vorn. Der RN von Marine Le Pen, die auf eine absolute Mehrheit gehofft hatte, rutscht auf den dritten Platz ab und landet damit noch hinter dem Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron. Der amtierende Premierminister Gabriel Attal kündigte am Abend an, er werde bei Macron heute Vormittag seinen Rücktritt einreichen.

Der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon, dessen Partei La France Insoumise ebenfalls Mitglied des Linksbündnisses ist, forderte Macron am Abend auf, die NFP mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Vor der Wahl hatte der französische Präsident eine Regierung mit Mélenchon an der Spitze jedoch ausgeschlossen.

Nach der Wahl kam es in mehreren französischen Städten zu schweren Ausschreitungen. In Paris hatten sich tausende Anhänger des Linksbündnisses versammelt - einige von ihnen gerieten nach Medienberichten mit der Polizei aneinander.

WEITERE NACHRICHTEN

 Eine Hand hält ein "D-Ticket" im Chipkartenform

Diskussion um den künftigen Preis des Deutschlandtickets

Verkehrsminister beraten über Deutschlandticket • Heute treffen sich die Verkehrsminister der Länder – es geht einmal mehr um das Deutschlandticket. Die Länder setzen darauf, dass nicht genutzte Gelder aus dem vergangenen Jahr auf das laufende übertragen werden. Dafür fehlt aber die entsprechende Änderung eines Bundesgesetzes. Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, NRW-Minister Oliver Krischer (Grüne), hatte deshalb Anfang Juli an die beiden Bundesminister für Verkehr, Volker Wissing, und für Finanzen, Christian Lindner (beide FDP), geschrieben. Demnach würden viele Verkehrsverbünde notfalls im Herbst aus dem Deutschlandticket aussteigen. Laut Wissing kann das Gesetz in der nächsten Kabinettssitzung Mitte Juli beschlossen werden.

Herford: Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW stehen am Unglücksort

In Herford soll es eine Explosion gegeben haben

Ermittlungen nach Brand in Herford laufen weiter Gestern ist ein Feuer in einer Bar in Herford ausgebrochen - die Polizei ermittelt mit einem Großaufgebot in alle Richtungen und sucht Zeugen. Gebrannt hatte die Cocktailbar "Stevia" in der Steinstraße. Es soll mindestens eine Explosion gegeben haben. Nach der Detonation soll eine Person weggelaufen sein. Demnach hatten Anwohner auch von Benzingeruch berichtet, der kurz nach dem Ausbruch des Feuers in der Luft hing. Über Verletzte war zunächst nichts bekannt.

AfD-Spitze im Sommerinterview • Die beiden Bundesvorsitzenden der AfD, Tino Chrupalla und Alice Weidel, waren am Abend zu Gast in den Sommerinterviews von ARD und ZDF. Chrupalla äußerte sich unter anderem zur Migrationspolitik. Seinen Worten zufolge würde die AfD bei einer Regierungsübernahme in Sachsen im Herbst schnell Grenzkontrollen einführen. Sowohl dort als auch nach einem Wahlsieg in Thüringen wolle man den innerdeutschen Verteilmechanismus für Asylbewerber aufkündigen. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg forderte er eine Friedenskonferenz unter Einbeziehung Russlands. Weidel hofft auf einen Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Amtsinhaber Joe Biden sei "offensichtlich nicht mehr in Kontrolle seiner geistigen Kräfte".

Scholz informiert sich in Sachen Asylverfahren Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) informiert sich heute beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg über die aktuelle Situation bei den Asylverfahren in Deutschland. Das Bundesamt arbeitet angesichts der Vielzahl der Anträge an der Kapazitätsgrenze. Scholz hatte sich zuletzt in der Asylfrage für die schnellere Abschiebung von Straftätern unter den Asylbewerbern ausgesprochen, auch in Herkunftsländern wie Afghanistan und Syrien. 

Unna hat mehr Kitaplätze als benötigt • Vielerorts sind die Kitaplätze knapp - nicht so in Unna. In der Stadt stehen aktuell mehr Plätze zur Verfügung als benötigt. 100 Plätze sind für das neue Kita-Jahr ab August noch frei. Die Stadt weiß noch von rund 70 Kindern aus Unna, die noch nicht angemeldet sind, aber einen Platz beanspruchen könnten. Die restlichen Plätze möchte die Stadt gerne freihalten. Damit will sie vorsorgen, falls Familien neu nach Unna ziehen. Die Plätze werden daher auch vorerst nicht an Kinder aus Nachbarstädten vergeben.

Mayors for Peace: Flaggen hissen für den Frieden • Als Zeichen für Frieden und atomare Abrüstung wehen ab heute in rund 15 Städten in Ostwestfalen-Lippe Flaggen. Mit dabei sind zum Beispiel Bad Salzuflen, Herford und Detmold. Die Städte sind Teil eines weltweiten Netzwerks für den Frieden. Mit dem Hissen der Flagge wollen sie ein Zeichen setzen - und auch die Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen. Das Netzwerk "Mayors for Peace", also Bürgermeister für den Frieden, wurde vor rund 40 Jahren vom Bürgermeister der Stadt Hiroshima gegründet. In Bielefeld nutzt die Friedensinitiative den Aktionstag, um auf mögliche humanitäre Folgen eines Atombombenabwurfs aufmerksam zu machen.

DAS WETTER IN NRW

Ein Schiff fährt auf dem immer noch gut gefülltem Rhein bei Köln-Langel.

Ein Schiff fährt auf dem immer noch gut gefüllten Rhein bei Köln-Langel

Es wird warm und trocken • Der Tag startet trocken - und zeitweise lässt sich auch die Sonne am Himmel über dem Westen blicken. Am Nachmittag kommen kompakte Wolken hinzu, hin und wieder sind aber weiterhin sonnige Abschnitte dabei. Zwischen Niederrhein und Münsterland sind einzelne Schauer unterwegs. Die Luft erwärmt sich auf 22 bis 25 Grad, im höheren Bergland werden zwischen 18 und 21 Grad erreicht.

UND ÜBRIGENS ...

Fussball WM Halbfinale, Deutschland-Brasilien

André Schürrle und Thomas Müller bejubeln das 7:0

Vor 10 Jahren: Deutschland gewinnt mit 7:1 gegen Brasilien • War das ein Fest: Bei der Fußball-WM der Männer im Jahr 2014 hat die DFB-Elf einen historischen Sieg verbuchen können. Das Team unter dem damaligen Bundestrainer Jogi Löw besiegte im Halbfinale Gastgeber Brasilien mit sage und schreibe 7:1. Das ist heute auf den Tag genau zehn Jahre her. Fünf Tage später holte die deutsche Nationalmannschaft damals zum vierten Mal den WM-Titel. Ungeachtet dessen ist das 7 zu 1 in den Sprachgebrauch der Brasilianer übergegangen. Sie sprechen von "sete - um" (also 7:1), wenn man eine krachende Niederlage kassiert.

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