Zusammengestellt von Sabine Meuter aus dem WDR Newsroom.
THEMA DES TAGES
Biden hält an Kandidatur fest • US-Präsident Joe Biden will seinen Wahlkampf fortsetzen und im November erneut für das Präsidentenamt in den Vereinigten Staaten kandidieren. Bei einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz nach dem NATO-Gipfel gestern Abend (Ortszeit) bekräftigte er erneut, seine Kandidatur nicht zurückzuziehen.
Der 81-Jährige bezeichnete sich bei der Pressekonferenz als am besten qualifiziert und gab sich siegessicher. Für Aufsehen sorgten jedoch zwei Versprecher. So stellte er seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj irrtümlicherweise als den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor - korrigierte sich jedoch sofort wieder. Außerdem sprach Biden an einer Stelle von "Vizepräsident Trump" statt "Harris".
Seit dem Fernsehduell gegen seinen Herausforderer Donald Trump vor zwei Wochen steht Amtsinhaber Biden massiv unter Druck: Mehr oder weniger öffentlich gehen Parteifreunde auf Distanz. Am Mittwoch hat mit Peter Welch erstmals ein Mitglied des US-Senats Biden direkt aufgefordert, aus dem Rennen um das Weiße Haus auszusteigen. Und auch George Clooney, ein wichtiger Unterstützer der Demokraten, rief Biden zum Rückzug auf.
WEITERE NACHRICHTEN
Der Vorstandvorsitzende von Rheinmetall: Armin Papperger
Offenbar Anschlag auf Rheinmetall-Chef verhindert • Auf den Chef des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, sollte offenbar ein Mordanschlag verübt werden. Nach Informationen des Senders CNN haben US-Geheimdienste die deutschen Behörden Anfang des Jahres über entsprechende Pläne informiert.
Demnach seien auch Attentate geplant gewesen auf Vertreter anderer Rüstungsunternehmen, die Waffen und Militärfahrzeuge an die Ukraine liefern. Die Pläne für einen Anschlag auf Papperger seien aber besonders weit fortgeschritten gewesen. Die Pressestelle von Rheinmetall teilte auf WDR-Anfrage lediglich mit: "In regelmäßiger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden werden stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen."
Corona-Krisenstab agierte offenbar im Kaufrausch • Eigentlich hatte die Bundesregierung die Protokolle des Corona-Krisenstabs unter Verschluss halten wollen. Doch damit kam sie nicht durch. Das Onlineportal Frag-den-Staat hatte die Regierung vor dem Verwaltungsgericht Berlin verklagt - und im Juli 2023 Recht bekommen. Aber auch danach verzögerte die Bundesregierung die Herausgabe und rückte die Protokolle erst nach Androhung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen heraus. Die Protokolle zeigen nach Recherchen von WDR, NDR und SZ einen maßlosen Einkauf von Desinfektionsmitteln und eine fragwürdige Bevorzugung der Türkei.
Pistorius verteidigt Stationierung von US-Raketen in Deutschland • Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in den ARD-Tagesthemen erläutert, warum er die geplante Stationierung von US-Marschflugkörpern für notwendig hält. Es gehe darum, eine Abschreckungslücke zu schließen.
Am Rande des Nato-Gipfels in Washington war bekannt geworden, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Darunter sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sein, die eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern haben und auch nuklear bestückt werden können. Der Kreml bezeichnete die Pläne als einen "Schritt in Richtung Kalter Krieg".
Fahrgeschäfte auf der Düsseldorfer Rheinkirmes
Düsseldorfer Rheinkirmes startet • Auf den Rheinwiesen im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel herrscht ab heute Nachmittag wieder Volksfeststimmung: Die alljährliche Kirmes startet. Bis zum 21. Juli werden laut Veranstaltern vier Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet. Über 300 Schausteller sind mit von der Partie. Dutzende Fahrgeschäfte sowie Festzelte sorgen auf der rund 165.000 Quadratmeter großen Festwiese für Spaß bei allen Generationen. Laut Kirmes-Architekt Sven Gerling ist das Sicherheitsniveau auf dem Kirmesgelände "unglaublich hoch", der finanzielle Aufwand sei erheblich.
Terrorverdächtiger vor Abschiebung nach Russland tot in Zelle aufgefunden • In Österreich ist ein Terrorverdächtiger kurz vor seiner Abschiebung nach Russland tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Ihm wurde vorgeworfen, an Anschlagsplänen auf den Kölner Dom rund um die Weihnachtsfeiertage 2023 beteiligt gewesen zu sein.
Der dringende Terrorverdacht konnte nicht erhärtet werden. Abgeschoben werden sollte er aber trotzdem, weil von ihm "erhebliches Gefährdungspotenzial" ausginge, so die Behörden. Im Zuge der Ermittlungen waren vier Verdächtige festgenommen worden. Sie sollen auch Anschläge auf Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom in Wien geplant haben.
Mutmaßlicher Hochstapler in Duisburg vor Gericht • Ein mutmaßlicher Hochstapler, der es bis zum Berater der NRW-Landesregierung gebracht hat, steht ab heute in Duisburg vor Gericht. Die Anklage wirft ihm fast 30 Betrugstaten vor. Mit gefälschten Zeugnissen soll er sich sogar ein Beamtenverhältnis ergaunert haben. Über zehn Jahre arbeitete er im Schuldienst der Stadt Duisburg. Zudem führte der Angeklagte zu Unrecht die akademischen Titel Dr. und Prof. Selbst die Polizei fiel auf ihn herein: Der Duisburger erschwindelte sich einen Lehrauftrag an der Polizeihochschule.
Feuer in der Kathedrale von Rouen gelöscht • In Frankreich ist der Brand in der Kathedrale von Rouen unter Kontrolle. Laut Behörden war gestern Mittag im Kirchturm ein Feuer ausgebrochen, das vermutlich durch Bauarbeiten ausgelöst worden war. Die rund 800 Jahre alte Kirche ist eine der bekanntesten gotischen Kathedralen der Welt. Ihr Turm ist der höchste Kirchturm Frankreichs.
Das Feuer in Rouen rief sofort Erinnerungen wach an den Brand der Pariser Notre-Dame. Am 15. April 2019 stand die weltberühmte Sehenswürdigkeit auf der Pariser Île de la Cité in Flammen. Noch in diesem Jahr soll die wiederaufgebaute Notre-Dame eröffnet werden.
Feiertag in Großbritannien bei EM-Gewinn? • Großbritanniens neuer Premierminister Keir Starmer ist der Einführung eines Feiertags nicht abgeneigt, sollte England am Sonntag den EM-Titel holen. "Wir sollten die seltene Gelegenheit irgendwie nutzen", sagte Starmer. Er wollte die Planungen vor dem Finale am Sonntag gegen Spanien aber vorerst noch nicht zu weit treiben. Der Ruf nach einem freien Tag kam zuletzt von den Liberal Democrats.
DAS WETTER IN NRW
Blitz, Donner und viel Regen • Heute wird es ausgesprochen nass bei uns im Westen: Es regnet länger anhaltend und mitunter ergiebig. Auch Blitz und Donner sind immer wieder dabei. Ab Mittag geht der Regen in Schauer und einzelne Gewitter über. Die Sonne zeigt sich nur sporadisch und meist nicht für längere Zeit. Es wird schwülwarm mit 20 Grad im Aachener Land und 25 Grad Richtung Weser. Im Bergland ab 500 Meter Höhe werden 16 bis 19 Grad erreicht. Der mäßige Wind kommt meist aus Südwest, bei Gewittern sind auch Sturmböen möglich.
UND ÜBRIGENS ...
Anant Ambani und Radhika Merchant
Milliardärs-Hochzeit der Superlative in Mumbai • Es dürfte die wohl teuerste Hochzeit aller Zeiten sein: Der reichste Mann Asiens, der indische Milliardär Mukesh Ambani, lässt angeblich bis zu 200 Millionen Euro springen, damit sein Lieblingssohn Anant standesgemäß heiraten kann. Ein Teil des Geldes ging schon in diverse Vorfeiern, die an Prunk und Protz alles übertrafen, was man bislang kannte. Heute sagen Anant Ambani und seine Verlobte Radhika Merchant, Tochter einer steinreichen Unternehmerfamilie, dann in Mumbai "Ja" zueinander - und feiern bis Sonntag durch. Mit dabei: internationale Stars wie Adele, Lana del Rey und Drake.
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