Seit den Hamas-Anschlägen vom 7. Oktober führen Israel und die palästinensische Hamas einen Krieg, der das Leben auf beiden Seiten tiefgreifend verändert hat. Schätzungen zufolge verloren mehr als 47.000 Palästinenser ihr Leben, während weiterhin über 90 israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas vermutet werden.
Schon mehrfach schien es, als stünden die Verhandlungen der Kriegsparteien in Katar kurz vor einer Einigung. Doch erst vergangene Woche wurde nach rund 15 Monaten Krieg tatsächlich ein Abkommen unterzeichnet.
Sophie von der Tann, ARD-Korrespondentin Tel Aviv
Sophie von der Tann ist Korrespondentin in Tel Aviv. Für sie ist der Deal ein entscheidender Moment, aber noch keine langfristige Lösung.
Das Abkommen sieht vor, dass für sechs Wochen die Waffen schweigen. In dieser Zeit soll das israelische Militär schrittweise aus dem Gazastreifen abziehen und die humanitäre Hilfe deutlich ausgeweitet werden.
Wie geht es den Geiseln?
Ein zentraler Punkt des Deals: die Freilassung von Geiseln. Insgesamt sollen 33 israelische Geiseln nach und nach frei kommen. Im Gegenzug erhalten 1.900 palästinensische Gefangene ihre Freiheit. Bereits drei Geiseln sind nach Israel zurückgekehrt, weitere Freilassungen sollen am Samstag folgen.
Gazastreifen nachhaltig zerstört
Die Bilanz im Gazastreifen bleibt erschütternd: 90 Prozent der Bevölkerung wurden gewaltsam vertrieben, und wer jetzt zurückkehrt, steht oft vor den Trümmern seines Zuhauses.
In der aktuellen Folge von "nah dran – die Geschichte hinter der Nachricht" beleuchten wir, wo die israelische und palästinensische Bevölkerung eine Woche nach Beginn der Waffenruhe steht, was der Deal für beide Seiten bedeutet und wie viel Hoffnung auf Frieden die Situation tatsächlich zulässt.