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Debatte um Leopard-Panzer - wie Europa darauf blickt

Stand: 27.01.2023, 13:32 Uhr

Deutschland liefert Leopard-2-Panzer in die Ukraine. In der Diskussion hat sich gezeigt: Die Deutschen wollen geliebt werden, während es anderen europäischen Ländern eher um die nationalen Interessen geht, sagt ARD-Korrespondentin Helga Schmidt in Brüssel.

Deutschland und die USA liefern Panzer in die Ukraine, weitere europäische Länder sollen folgen. Eine langwierige Diskussion endet mit einer Entscheidung. Aber hat die Diskussion auch in Europa stattgefunden oder ist das Debattieren eher eine deutsche Eigenheit?

Ist Deutschland isoliert?

Lange wurde gezögert und diskutiert: Soll Deutschland Leopard-Panzer zu Verteidigung in die Ukraine schicken? Man hatte die Vermutung, es würde kollektiv aufgeatmet werden in Europa. Wenn es aber gar keine kollektive Aufregung gibt, muss man auch nicht aufatmen, sagt ARD-Korrespondentin Helga Schmidt in Brüssel. Denn die Debatte hat in erster Linie Deutschland interessiert, während andere Länder eher auf die nationalen Interessen schauen. Und plötzlich stellt sich auch die Frage: Muss Europa selbst aufrüsten, um sich im Notfall verteidigen zu können?

Leoparden: was bewirkt die Scholz-Panzer-Entscheidung? I nah dran

nah dran – die Geschichte hinter der Nachricht 27.01.2023 19:58 Min. Verfügbar bis 27.01.2028 WDR Online


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"Die Deutschen wollen gerne geliebt werden und interessieren sich sehr stark dafür, wie die anderen sie einschätzen. Ich glaube, es trifft den Bundesbürger in Mark und Bein, wenn man sagt 'Deutschland ist isoliert'." Helga Schmidt, ARD-Korrespondentin in Brüssel
Helga Schmidt, Leiterin des WDR/NDR-Hörfunkstudios Brüssel.

ARD-Korrespondentin Helga Schmidt beobachtet die europäische Diskussion um die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, deutsche Panzer des Typs Leopard 2 in die Ukraine zu schicken. Sie stellt fest: Die Deutschen wollen geliebt werden, während es anderen europäischen Ländern eher um die nationalen Interessen geht. Die Angst vor Isolation ist groß, ebenso aber der Wille, eine Eskalation zu vermeiden. Außerdem wirft sie einen Blick auf den EU-Gipfel kommende Woche in der Ukraine.

Der Podcast "nah dran"

Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.

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