Die Spuren der Flut, die vor allem das Ahrtal schwer getroffen hat, sind dort noch immer allgegenwärtig: Abgebrochene Straßen, eingeschränkte Zugverbindungen und fehlende Brücken erinnern an die Nacht auf den 15. Juli 2021.
Häufig verzögern bürokratische Hürden den Wiederaufbau. Reporter Marius Reichert, der im Ahrtal lebt, ist selbst von den Folgen der Flut betroffen und kann den Frust der Menschen verstehen:
Für seinen preisgekrönten Podcast „Die Flut – warum musste Johanna sterben?“ begleitete Marius Reichert Inka und Ralph Orth, deren Tochter bei der Flutkatastrophe ums Leben kam. Ihre Geschichte teilten sie im Podcast auf eindrückliche und berührende Weise.
Von der Politik fordern die Orths und andere Betroffene die Übernahme von Verantwortung. Zwar werden die Untersuchungsausschüsse von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als wichtiges Instrument der politischen Aufarbeitung wahrgenommen, vieles bleibt aber noch offen. Etwa, ob es zu einem Verfahren gegen den Ahrweiler Landrat Jürgen Pföhler kommt. Und auch auf eine ehrliche Entschuldigung für die Versäumnisse der Flutnacht warten viele Betroffene.
Das Gedenken an die Flutnacht findet in diesem Jahr dezentral statt: Fast jedes Dorf hat sein eigenes Fest. Es wird in die Zukunft geblickt, aber auch gemeinsam getrauert: Kerzen erinnern an die über 180 Todesopfer.
Und auch wenn viele Menschen das Ahrtal verlassen, macht die enge Gemeinschaft, die sich hier zeigt, das Ahrtal für Marius Reichert immer noch lebenswert:
Der Podcast "nah dran"
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.