Gegen eskalierende Saufgelage – Mallorca verschärft die (Benimm-)Regeln

Stand: 28.02.2023, 20:07 Uhr

Die Urlaubssaison nähert sich – und Mallorca freut sich einerseits auf Touristen, fürchtet aber andererseits die exzessiven Saufgelage rund um die Partymeile Ballermann. Um letzteres einzudämmen, gelten ab April verschärfte Regeln.

Saufgelage auf offener Straße, die eskalieren und grölende Touristen: Die Partymeile Ballermann ist nur wenige Hundert Meter lang – und trotzdem prägt sie seit Jahren bei vielen das Bild von ganz Mallorca. Dieses Image möchte die spanische Ferieninsel endlich abschütteln. Die Stadtverwaltung von Palma erweiterte daher jetzt die Gegenden, in denen vom 1. April bis 1. Oktober spezielle Regeln gelten, um vier Straßen. Das sind die Bierstraße sowie das Gebiet rund um den Megapark.

Verboten sind in diesen fest definierten Straßen unter anderem:

  • Werbung für Alkohol
  • Konsum und Verkauf von Alkohol auf offener Straße
  • Aktionen wie das "Flatrate-Saufen“

Lokale müssen außerdem ihre Außenbereiche von der Straße abgrenzen. Zudem sind Bars und Discotheken verpflichtet, getrennte Ein- und Ausgänge zu haben – so sollen Menschenansammlungen vermieden werden.

Hohe Bußgelder bei Regel-Verstößen

"Von April bis Oktober gelten die Regeln quasi für den gesamten Ballermann“, erklärt WDR-Reporter Michael Wrobel auf Mallorca. Das Ziel: Es soll ruhiger werden an der Playa de Palma. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss zahlen: Die Bußgelder reichen von 100 bis zu 3.000 Euro.

Schwierig wird es auf Mallorca vor allem für die Polizei, denn die muss die Regeln auch kontrollieren, wenn es im Sommer wieder voll wird am Ballermann. Ob die Vorschriften allerdings überhaupt etwas bringen, ist offen. "Schon seit Jahren werden immer neue Regeln aufgestellt, geändert hat sich kaum etwas“, so Wrobel. Nach wie vor gibt es rund um den Ballermann auf Mallorca Saufgelage, die auch schon mal in Schlägereien münden.

Auch im Westen eskaliert es schon mal auf Partymeilen

Hier im Westen gibt es ebenfalls Partymeilen, wo sich die Menschen im Sommer tummeln und es gelegentlich eskaliert. Zum Beispiel in der Düsseldofer Altstadt. Was am Ballermann passiert, sei aber eine andere Hausnummer, sagt der Düsseldorfer Gastronom Hans-Peter Schwemin. Und hat auch eine Erklärung dafür. Viele glaubten, sie könnten sich in der Ferne, weitab von zu Hause, schlechtes Benehmen erlauben. In der Heimat jedoch gebe es mehr soziale Kontrolle – wodurch sich viele zurückhielten, so Schwemin.

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