Abgeordnet - Wer sitzt eigentlich im NRW-Landtag? Ellen Stock (SPD)

Stand: 17.04.2024, 14:42 Uhr

Gelernte Schneiderin, staatlich geprüfte Bekleidungstechnikerin und nun: Vorsitzende des Ausschusses für Bauen, Wohnen und Digitalisierung. Die Karriere der SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock ist bemerkenswert.

Geboren 1966 im lippischen Lage ist Ellen Stock ihrer Heimat bis heute treu geblieben. Sie ist Abgeordnete des Wahlkreises Lippe I und vertritt damit Bürgerinnen und Bürger aus Bad Salzuflen, Leopoldshöhe, Oerlinghausen und ihrem Geburtsort Lage. Sie kommt vom Land und dort lebt sie bis heute.

Erst mit Mitte 40 entschloss sie sich, in die Politik zu gehen. Aus einer sozialdemokratischen Familie stammend trat Stock in die SPD ein. Der Grund für die relativ späte Hinwendung zur Politik? Ihre Kinder waren endlich alt genug und ihr blieb genug Zeit, um sich der Politik zu widmen. "Wenn ich etwas mache, dann mach ich das richtig", sagt Stock lakonisch.

Parteibeitritt war gut überlegt

Ihre Entscheidung, einer Partei beizutreten, traf sie erst nach reiflicher Überlegung und nicht allein aus alter Familientradition. Sie engagierte sich zunächst vor Ort, im Kindergarten und mit Bürgerinitiativen.

Heute ist Ellen Stock Vorsitzende des Landtagsausschusses für Bauen, Wohnen und Digitalisierung. Es fehle an Platz, Arbeitskraft und Baumaterial beim Wohnungsbau, sagt sie. Das mache es so schwer, die Wohnungsnot zu beheben. Beim Thema Digitalisierung sei immer noch nicht klar, was genau passieren soll. Es gebe einen "Umsetzungsmangel". Wichtig sei: "Dass wir uns klar werden hier im Land, wo soll es mal hingehen". Der Landesregierung attestiert Stock bei der Digitalisierung einen fehlenden "Anpack".

Weg von der "Projekteritis"

Es müsse sich endlich was tun bei der Digitalisierung von Behörden. "Wir müssen weg von der Projekteritis", meint Stock. Förderprogramme und Projekte, die wieder eingestampft oder nach kurzer Dauer beendet würden, seien ein großes Hindernis bei der Umsetzung.

Zum Nähen kommt Ellen Stock inzwischen mehr, sagt sie. Nur die Ärmel ihrer Blazer, die nähe sie noch selbst um. Für mehr bleibt der viel beschäftigten Abgeordneten keine Zeit.