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Landesregierung bekräftigt: Die Universiade 2025 findet statt

Stand: 06.08.2024, 16:29 Uhr

Die Welthochschulspiele sind auch ein Testlauf für Olympia. Zeigen die Finanzprobleme die Grenzen der Olympia-Träume in NRW auf?

Die Begeisterung für Olympia ist momentan groß. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), auch zuständig für Sport, unterzeichnete in Paris mit DOSB-Präsident Thomas Weikert eine Absichtserklärung zur Bewerbung für Olympische Spiele in Deutschland 2036 oder 2040. Schon länger zeigt die NRW-Landesregierung Interesse an Olympischen Spielen in der Metropolregion Rhein-Ruhr.

Da erscheint eine internationale Sportveranstaltung wie ein Testlauf für Olympia: Mitte Juli 2025 sollen die "Summer World University Games" in NRW mit Wettbewerben in 18 Sportarten stattfinden. "Rhine-Ruhr 2025" ist der Kurztitel. Die Welthochschulspiele werden gerne als Universiade bezeichnet. Das ist der Name, unter dem sie früher bekannt waren.

Nun zeigt sich bereits bei dieser – im Vergleich zum Megaevent Olympia – kleinen Veranstaltung, wie groß die Hürden für die Finanzierung angesichts von Inflation und niedrigen Steuereinnahmen sein können. Zwischenzeitlich war von einer Finanzierungslücke in zweistelliger Millionenhöhe die Rede.

SPD-Fraktion erfragt Details zur Finanzierung

In einer Kleinen Anfrage wollte die SPD-Fraktion von der schwarz-grünen Landesregierung wissen, ob die World University Games überhaupt stattfinden und ob die Finanzierung gesichert ist. Die Zweifel der Sozialdemokraten wurden genährt durch einen Vorgang aus dem Mai. Da hatte die NRW-Landesregierung eine Finanzzusage über sieben Millionen Euro für den Umbau von Sportstätten in Duisburg zurückgezogen.

In der Antwort auf die Kleine Anfrage versichert die Landesregierung, sie gehe "unverändert davon aus, dass die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games in Nordrhein-Westfalen stattfinden".

Rettung der Spiele durch Verzicht auf Düsseldorf

Das bekräftigt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Dienstag in Düsseldorf auch im Gespräch mit dem WDR und deutet an, wie der Finanzplan für die Spiele gerettet wurde: "Es hat nochmal Veränderungen bei den Spielstätten gegeben, eben um sparsamer zu sein, damit sie stattfinden können – sie finden statt". Diese "Veränderung" ist nichts anderes als eine Reduzierung der teilnehmenden Städte in NRW. Ursprünglich sollten die Spiele auch in Düsseldorf stattfinden, doch die Landeshauptstadt ist raus. Übrig geblieben sind Bochum, Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr.

Das bestätigt auch der Geschäftführer der "Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games gGmbH" Niklas Börger dem WDR: "Die Spiele sind safe, die Finanzierung ist geklärt. Wir haben dramatische Kürzungen vorgenommen. Dramatisch in dem Sinn, dass wir nicht mehr mit Düsseldorf zusammenarbeiten können."

SPD: "So geht man mit Sportvereinen nicht um."

Sarah Philipp (SPD), steht in einem Hörfunkstudio des WDR vor einem Mikrofon

Sarah Philipp

Die Co-Vorsitzende der NRW-SPD Sarah Philipp spricht davon, dass Düsseldorf "geopfert wurde". Im Gespräch mit dem WDR kritisiert sie die "Hängepartie" um die Förderung der Spiele, viele Sportvereine seien verunsichert. "So geht man mit Sportvereinen nicht um", sagt die Landtagsabgeordnete aus Duisburg.

Dass die Welthochschulspiele in NRW stattfinden, begrüßt Philipp ausdrücklich, ebenso wie eine Bewerbung für Olympische Spiele in NRW: "Es ist gut, wenn wir uns wieder trauen, uns für sportliche Großveranstaltungen zu bewerben."

Werbung für Olympische Spiele in NRW

Hendrik Wüst gibt ein Interview

Wüst im WDR-Gespräch

Hendrik Wüst setzt im Gespräch mit dem WDR auch zu einem großen Werbetrommelwirbel für eine NRW-Olympia-Bewerbung an: "Wir haben sehr, sehr viele gute Sportstätten", Olympische Spiele aus dem Stand seien möglich. Auch wenn NRW kein großes Olympiastadion hat? Da müssten dann vielleicht andere Städte aushelfen, gesteht Wüst ein.

"Es gibt Dinge, die schafft nur der Sport", sagt der Ministerpräsident und bezieht sich auf den "olympischen Geist". Aber vielleicht gilt das auch für das Wunder, in Zeiten strikter Sparhaushalte doch noch Geld für ein Sportevent in NRW locker zu machen.

Wüst sieht University Games als Olympia-Testlauf

Wüst macht auch keinen Hehl daraus, dass die World University Games auch als eine Art Generalprobe für Olympia dienen sollen. Das sei die größte Sportveranstaltung außerhalb der Olympischen Spiele, "natürlich wollen wir da beweisen, dass wir das können - und noch ein bisschen mehr", sagt er und zwinkert vielsagend mit den Augen.

Ob die Menschen in NRW wirklich, wie Wüst sagt, "Bock auf sowas haben", oder doch eher ablehnend reagieren, wird sich zeigen müssen. Sowohl in Berlin als auch in Hamburg scheiterte in der Vergangenheit die Olympia-Bewerbung an einem Referendum.

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