NRW-Trend: CDU in Sonntagsfrage unangefochten | WDR Aktuell
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NRW-Trend: CDU in Sonntagsfrage unangefochten, FDP droht Landtags-Aus
Stand: 13.10.2024, 10:00 Uhr
Im NRW-Trend im Auftrag von Westpol legt die CDU weiter zu auf 40 Prozent. Die FDP sackt in der Sonntagsfrage ab auf 3 Prozent.
Wäre am Sonntag Landtagswahl würde die CDU klar gewinnen.
Wenn an diesem Sonntag ein neuer Landtag in Nordrhein-Westfalen gewählt würde, käme die CDU auf 40 Prozent und würde die anderen Parteien damit weiter distanzieren. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins Westpol vom 8. bis 10. Oktober 2024 erhoben hat. Die CDU klettert damit im Vergleich zum April 2024 um weitere 2 Prozentpunkte und erreicht ihren besten Wert seit April 2020. Die Grünen als kleiner Regierungspartner verlieren dagegen deutlich an Rückhalt (-3) und landen nur noch bei 14 Prozent. Schlechter lagen sie zuletzt im Frühjahr 2018.
Auch die beiden Bündnispartner der Grünen in der Ampelregierung auf Bundesebene stoßen in NRW auf weniger Zustimmung als im April. Die SPD käme auf 18 Prozent (-1), die FDP nur noch auf 3 Prozent (-2). Erstmals seit 2013 landen die Liberalen damit im NRW-Trend unter der Fünfprozenthürde und würden so aktuell den Wiedereinzug in den Landtag verpassen.
Die AfD kann ihre Verluste aus dem April nahezu wettmachen und liegt bei 13 Prozent (+2). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verbessert sich leicht, würde mit 4 Prozent (+1) den Einzug in den NRW-Landtag aber weiter verpassen. Alle sonstigen Parteien kämen zusammen auf 8 Prozent, darunter auch die Linke.
Die aktuelle schwarz-grüne Koalition hätte damit weiter eine stabile Mehrheit im Parlament. Alternativ wäre auch eine Koalition aus CDU und SPD rechnerisch und politisch möglich.
Mehrheit gegen erneute Regierungsbeteiligung der Grünen ab 2027 - auch bei den CDU-Anhängern
In NRW regiert seit 2022 erstmals ein schwarz-grünes Regierungsbündnis. Mit Blick auf die nächste Wahl 2027 wünscht sich die Mehrheit der Wahlberechtigen danach eine Regierung ohne Beteiligung der Grünen. 52 Prozent der Befragten fänden es nicht gut, wenn die Grünen an der nächsten Landesregierung wieder beteiligt wären, 38 Prozent gut.
Die Mehrheit der Befragten wünscht sich ab 2027 eine Regierung ohne die Beteiligung der Grünen.
Während die Anhängerschaft der Grünen selbst sich wenig überraschend klar eine erneute Regierungsbeteiligung wünscht (97 zu 3) und auch die SPD-Anhängerschaft das mehrheitlich begrüßen würde (58 zu 37), stößt das bei den Anhängern der mitregierenden CDU mehrheitlich auf Skepsis (38 zu 55). Am größten ist die Ablehnung in den Reihen der AfD (4 zu 95).
Die aktuelle Arbeit der schwarz-grünen Landesregierung wird insgesamt etwas positiver bewertet als zuletzt im April. 46 Prozent der Befragten sind zufrieden (+3), 48 Prozent unzufrieden (-2).
46 Prozent der Befragten sind zufrieden mit der Landesregierung.
Zufriedenheit mit der Landesregierung bei Innerer Sicherheit so gering wie 2017
Bei den Themen Migration und Innere Sicherheit, die aktuell weit oben auf der Problemagenda der Menschen platziert sind, kann die Landesregierung mit ihrer Arbeit die Befragten mehrheitlich nicht überzeugen.
Bei den Themen Migration und Innere Sicherheit sind die Befragten mehrheitlich nicht zufrieden.
Bei der Integration von Geflüchteten bewertet weiterhin die große Mehrheit der Befragten die Arbeit der Landesregierung schlecht: 71 Prozent sind unzufrieden (-3), unverändert nur jeder Fünfte (20 Prozent) ist zufrieden. Mit der Bekämpfung von Kriminalität und Verbrechen zeigen sich nur noch 39 Prozent zufrieden (-4 zu April 2024), 56 Prozent sind unzufrieden (+5). Das ist das schlechteste Zeugnis für die Arbeit der Landesregierung bei diesem Thema, seit CDU-Innenminister Herbert Reul 2017 sein Amt angetreten hat.
Die Entwicklung der Zufriedenheit mit der Bekämpfung von Kriminalität und Verbrechen von 2017 bis 2024.
Zwei von drei Befragten befürworten Grenzkontrollen
Die Mitte September wieder eingeführten stationären Grenzkontrollen auch an den Grenzen zu den Niederlanden und Belgien gehen aus Sicht der Mehrheit der Befragten in die richtige Richtung. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) begrüßen die Maßnahme, 26 Prozent finden sie falsch.
Die Mehrheit der Befragten befürwortet die jüngst eingeführten Grenzkontrollen.
Wirtschaftliche Lage wird so schlecht gesehen wie zum Ende der Finanzkrise
Die wirtschaftliche Lage in NRW wird von den Wahlberechtigten so kritisch beurteilt, wie gegen Ende der Finanzkrise im Frühjahr 2010 nicht mehr: 67 Prozent bewerten die Wirtschaftslage als schlecht, 28 Prozent als gut. Die kritische Bewertung hat damit im Vergleich zum November 2023 deutlich zugenommen (+8 Prozentpunkte).
Die wirtschaftliche Lage wird von 67 Prozent als schlecht bewertet.
Mit Blick auf ihre persönliche wirtschaftliche Lage sind die Befragten allerdings weniger pessimistisch – auch im Vergleich zum November 2023. Ein Drittel (33 Prozent) befürchtet hier eine Verschlechterung (-6), bei 65 Prozent ist diese Sorge weniger groß (+6). Nur unter den Anhängern der AfD überwiegt bei dieser Frage die Sorge (50 zu 45 Prozent).
Die Entwicklung der persönlichen wirtschaftlichen Lage macht 33 Prozent große Sorgen.
Auch die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz ist trotz des kritischen Urteils zur Wirtschaftslage im Land wenig ausgeprägt: 11 Prozent (-2) der erwerbstätigen Befragten machen sich große Sorgen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, 88 Prozent (+2) fürchten das nicht. Allerdings ist die Sorge bei Menschen mit Volks- oder Hauptschulabschluss deutlich größer. Hier fürchtet jeder vierte erwerbstätige Befragte (24 Prozent) den Verlust des Arbeitsplatzes, bei Erwerbstätigen mit Abitur und höherem Abschluss nur 6 Prozent.
Die Sorge um den Arbeitsplatz ist bei Befragten mit Volks- oder Hauptschulabschluss deutlich größer.
Für den NRW-Trend hat Infratest dimap vom 08. bis 10. Oktober 2024 1.167 Wahlberechtigte telefonisch (685) und online (482) befragt. Ihre Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.
Über den NRW-Trend berichtet der WDR am Sonntag u.a. im Hörfunk, in WDR aktuell und in der Sendung Westpol im WDR Fernsehen.