Ein Mensch macht Kreuz auf einem Wahlzettel.

Diese 29 Parteien treten in NRW zur Landtagswahl an (Teil 2/3)

Stand: 15.04.2022, 06:00 Uhr

An der Landtagswahl am 15. Mai 2021 nehmen 29 Parteien mit ihren Landeslisten teil. Sechs Landeslisten wurden vom Landeswahlausschuss nicht zugelassen. Hier gibt's eine Übersicht.

Die Landeslisten der folgenden Parteien sind zugelassen und somit über die Zweitstimme auf dem Stimmzettel wählbar (in der Reihenfolge auf dem Stimmzettel):

Partei (siehe Teil 1)Partei (siehe unten)Partei (siehe Teil 3)
1. CDU11. ÖDP21. LIEBE
2. SPD12. Volksabstimmung22. FAMILIE
3. FDP13. MLPD23. neo
4. AfD14. DIE VIOLETTEN24. Die Humanisten
5. GRÜNE15. Gesundheitsforschung25. PdF
6. DIE LINKE16. ZENTRUM26. LfK
7. PIRATEN17. DKP27. Tierschutzpartei
8. Die PARTEI18. dieBasis28. Team Todenhöfer
9. FREIE WÄHLER19. DSP29. Volt
10. BIG20. du.

Ökologisch-Demokratische Partei - ÖDP

Die 1982 gegründete ÖDP setzt sich für die Würde des Menschen ein, für eine ökologisch-soziale Marktwirtschaft und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Sie möchte die Biodiversität von Tieren und Pflanzen erhalten und etwa die Kreislaufwirtschaft stärken. Wirtschaft und Politik sollen nach dem Willen der Partei klar getrennt und etwa Konzernspenden verboten werden. Das Wahlalter soll auf 16 Jahre gesenkt und die Bürger permanent an demokratischen Prozessen beteiligt werden. Bei der Landtagswahl 2017 kam die Partei auf 0,1 Prozent der Erst- und 0,2 Prozent der Zweitstimmen (7.208 bzw. 13.288 Wählerstimmen).

Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung - Politik für die Menschen - Volksabstimmung

Die Partei "Volksabstimmung" setzt sich für Volksbegehren nach Schweizer Vorbild ein, fordert eine Anhebung der Renten auf Pensionshöhe oder auch das Ende von Leih- und Zeitarbeit. Sie will eine weitgehende Entlastung von Familien mit Kindern bei Steuern und Abgaben und kostenlose Einsicht in alle öffentlichen Akten für jeden ermöglichen. Richter sollen zudem nur auf Zeit unmittelbar durchs Volk gewählt werden. Bei der Landtagswahl 2017 kam die Partei auf 0,0 Prozent der Erststimmen (2.099 Wählerstimmen) und 0,1 Prozent der Zweitstimmen (8.386 Wählerstimmen).

Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands - MLPD

Im Sozialismus sieht die MLPD die Zusammenfassung "der fortgeschrittensten Ideen und Errungenschaften der Menschheit". Sie fordert die Abschaffung der Hartz-Gesetze und eine unbegrenzte Fortzahlung des Arbeitslosengeldes für die Dauer der Arbeitslosigkeit. In der Familienpolitik spricht sich die Partei für eine kostenlose, qualifizierte Ganztagsbetreuung aus. Die MLPD lehnt eine Berufsarmee in Deutschland ab und fordert die Auflösung der NATO. Die Partei wird laut Verfassungsschutzbericht 2021 durch den NRW-Verfassungsschutz beobachtet, weil sich ihre Ziele "gegen wesentliche Bestandteile der freiheitlichen demokratischen Grundordnung" richten. Bei der Landtagswahl 2017 kam die Partei auf 0,0 Prozent der Erststimmen (2.496 Wählerstimmen) und 0,1 Prozent der Zweitstimmen (7.707 Wählerstimmen).

Die Violetten - DIE VIOLETTEN

Die Partei "Die Violetten" wurde 2001 gegründet und sieht sich als Vertreter und Sprachrohr "einer wachsenden Zahl von spirituellen Menschen" an. Sie setzen sich für den "Schutz der Natur auf allen Ebenen und den verantwortlichen Umgang mit der Erde" ein. Im Landtagswahlkampf fordert die Partei ein bedingungsloses Grundeinkommen und die Abschaffung von "Hartz IV". Sie möchte das Bewusstsein für fleischarme bzw. vegane Ernährung fördern, Tierversuche und Massentierhaltung abschaffen und Atomkraftwerke sofort abschalten. Energie soll dezentral und autark dort erzeugt werden, wo sie gebraucht wird. Bei der Landtagswahl 2017 hatte die Partei keine Wahlkreisbewerber aufgestellt und kam auf 0,1 Prozent der Zweitstimmen (7.171 Wählerstimmen).

Partei für Gesundheitsforschung - Gesundheitsforschung

Die Partei "Gesundheitsforschung" ist eine Ein-Themen-Partei. Sie setzt sich ein für eine schnellere Entwicklung wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten. "Altersbedingte Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes Typ 2 betreffen jeden Menschen ab einem gewissen Alter und verursachen viel Leid und Kosten", heißt es im Programm des NRW-Landesverbandes. Die Partei will deshalb nach der Wahl eine Regierungskoalition mit einer oder mehreren anderen Parteien bilden und selbst nur das Thema Gesundheitsforschung behandeln. Die anderen Themen "können von den Koalitionspartnern behandelt werden", heißt es. Bei der Landtagswahl 2017 hatte die Partei keine Wahlkreisbewerber aufgestellt und kam auf 0,1 Prozent der Zweitstimmen (5.964 Wählerstimmen).

Deutsche Zentrumspartei - Älteste Partei Deutschlands gegründet 1870 - ZENTRUM

Die Deutsche Zentrumspartei versteht sich als eine christliche und soziale Partei. Seit ihrem Ausscheiden im Jahr 1958 ist die Partei nicht mehr im NRW-Landtag vertreten. Die Partei spricht sich für eine christliche Wirtschafts- und Sozialethik und die Bewahrung der christlich-abendländlichen Traditionen aus, betont aber auch, dass Politik überkonfessionell sein müsse. Im aktuellen Landtagswahlkampf setzt sie sich u.a. für eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken ein. Die Familie, die "in der Regel" aus Mutter, Vater und Kindern besteht, bildet für die Partei das gesellschaftliche Fundament. Bei der Landtagswahl 2017 kam die Partei auf 1.182 Erst- und 3.336 Zweitstimmen.

Deutsche Kommunistische Partei - DKP

Ziel der DKP ist der Kommunismus. Auf dem Weg dahin sieht die Partei den Sozialismus als "die historische Übergangsperiode zur neuen Gesellschaft". Die Partei strebt eine Gesellschaftsordnung an, in der "die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt, ein sorgsamer Umgang mit der Natur gesichert und die freie Entwicklung eines jeden als die Bedingung für die freie Entwicklung aller ermöglicht ist." Die Partei tritt für einen Austritt Deutschlands aus der NATO ein, weil von ihr "die größte Gefahr für den Weltfrieden" ausgehe. Die Partei wird laut NRW-Verfassungsschutzbericht 2021 vom Verfassungsschutz beobachtet. Bei der Landtagswahl 2017 kam die Partei auf 2.416 Erst- und 2.899 Zweitstimmen.

Basisdemokratische Partei Deutschlands - dieBasis

Die Partei "dieBasis" wurde im Juli 2020 aus Protest gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gegründet. Im Zentrum ihrer Arbeit steht laut Präambel "der Mensch mit seinen Bedürfnissen als körperlich-seelisch-geistiges Wesen, das in eine soziale Gemeinschaft und in die natürliche Umwelt eingebunden ist". Die Partei stützt sich auf vier Säulen: Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz. Im Landtagswahlkampf fordert die Partei u.a. eine Erhöhung der Anzahl an Pflegekräften verbunden mit besseren Arbeitsbedingungen, eine Abschaffung der Fallpauschalen, freie Wahl der Therapieform sowie eine freie Impfentscheidung.

Deutsche Sport Partei - DSP

Die "Deutsche Sport Partei" tritt zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in NRW an. Sie folgt dem Motto: "Sport verbindet Menschen - Wir sind Sport!". Die DSP stellt den Breiten- und Leistungssport sowie die Förderung von Sportvereinen in den Mittelpunkt ihres Handelns. So soll es allen Menschen in Deutschland ermöglicht werden, Sport treiben zu können. Qualifizierte Sportvereine sollen durch die öffentliche Hand voll finanziert werden. Außerdem soll der Schulsport "wieder zu einem integralen Bestandteil der Lehrpläne werden". Doping lehnt die DSP ebenso ab wie jede Form von Populismus oder auch Fremdenfeindlichkeit. Die Partei trete offen als "Integrationspartei" auf, heißt es im Parteiprogramm.

Die Urbane. Eine HipHop Partei - du.

Die Partei "du." wurde 2017 von HipHop-Aktivistinnen und -Aktivisten in Berlin gegründet und nimmt erstmals an einer NRW-Landtagswahl teil. Sie  möchte die HipHop-Kultur als eine "urbane, globale, emanzipatorische Bewegung" auf die Politik übertragen, mit den Schlüsselelementen Repräsentanz, Identifikation, Teilhabe, individuelle Selbstentfaltung, kreativer Wettstreit und dekolonialer und machtkritischer Perspektive. Im Landtagswahlkampf fordert die Partei u.a. mehr Klimagerechtigkeit, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung, ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung sowie volle Teilhabe für Menschen mit Behinderung.