Kabinett will Gesetzesregelung zur Beschneidung

Landesregierung fördert Prävention gegen Genitalbeschneidung

Stand: 06.02.2024, 12:55 Uhr

Weibliche Genitalbeschneidung ist in Deutschland und vielen Ländern verboten. Dennoch leben in NRW schätzungsweise etwa 22.000 Betroffene. Die Landesregierung fördert mehr Präventionsarbeit.

Von Antonie Perscheid

Am Internationalen Tag "Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung” hat sich Gleichstellungsministerin Josefine Paul mit Vertreterinnen der Fachstellen YUNA Rheinland und YUNA Westfalen-Lippe getroffen und die neuen Räumlichkeiten der Fachstelle Rheinland besichtigt. YUNA unterstützt bedrohte und betroffene Frauen und Mädchen sowohl durch Beratung in den Fachstellen, als auch telefonisch oder per Videokonferenz. Seit 2023 fürdert NRW YUNA mit insgesamt 400.000 Euro pro Jahr.

YUNA bietet zudem Workshops, Fortbildungen und Fallbesprechungen für Frauen und Mädchen aus Prävalenzländern an, also aus Ländern mit einer hoher Krankheitsrate. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit Communities, um dort besser Präventions- und Sensibilisierungsarbeit leisten zu können.

Paul: Aufklärung gegen eine "unmenschliche Praxis"

"Weibliche Genitalbeschneidung ist eine gewaltsame und schreckliche Praxis. Um diese schwere Menschenrechtsverletzung in Nordrhein-Westfalen entgegenzutreten und um die bedrohten und betroffenen Mädchen und Frauen zu schützen und zu unterstützen, fördern wir flächendeckende Beratungs- und Präventionsangebote. Denn Aufklärung und Sensibilisierung sind die wichtigsten ersten Schritte, um dieser unmenschlichen Praxis entgegen zu treten.", so Ministerin Paul.

Am Internationalen Tag der "Nulltoleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung" will Yuna der Öffentlichkeit einen Einblick in ihre Arbeit geben und hat in ihrer Fachstelle Rheinland in Köln zu einem Nachmittag der Offenen Tür eingeladen.

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