Kinderbilder aus dem Krieg im Landtag

Stand: 15.09.2022, 15:03 Uhr

Im Landtag ist eine besondere Ausstellung gestartet. Zu sehen sind 100 Kriegs-Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Ukraine-Krieg. Sie wurden von polnischen und ukrainischen Kindern gemalt.

Von Christoph Ullrich Christoph Ullrich

Bei den einen Bildern stehen Deportationszüge und Gewalt durch Nazi-Soldaten im Mittelpunkt, bei den anderen sind häufig Panzer mit dem russischen Kriegssymbol, dem "Z", zu sehen. Eher selten zeichnen die Kinder aus dem Ukraine-Krieg Soldaten, die sie attackiert haben. Dafür zusätzlich viele Flugzeuge und zerstörte Hochhäuser.

Zum ersten Mal in Deutschland zu sehen

Die aktuellen Bilder sind bunter als die ausgeblichenen Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Jedoch zeigen beide Epochen dasselbe: Gewalt und Zerstörung. "Krieg sieht in den Augen der Kinder immer gleich aus", sagt die stellvertretende Landtagspräsidentin Berivan Aymaz (Grüne). "Mama, ich will den Krieg nicht!", heißt das ukrainisch-polnische Projekt. Es wird zum ersten Mal in Deutschland ausgestellt.

Die Initiatoren haben aus 7.000 Bildern einzelne Zeichnungen ausgesucht, die polnische Kinder 1946, im ersten Nachkriegsjahr, gemalt haben. Dazu kommen ebensoviele Gemälde aus dem aktuellen Krieg und sind eine Auswahl aus 10.000 Zeichnungen. Sie wurden als therapeuthisches Mittel angefertigt, um Emotionen Ausdruck zu verleihen.

Krieg bleibt ungerecht und schrecklich

"Den Krieg mit den Augen der Kinder sehen zu dürfen, macht nachdrücklich bewusst, wie sinnlos, schrecklich und ungerecht die brutale Aggression bleibt – vor über 80 Jahren, wie heute", sagt der polnische Generalkonsul Jakub Wawrzyniak zur Idee der Ausstellung.

Im Rahmen der Landtagsfeier zum Weltkindertag sind die Bilder im Landtag erstmals öffentlich in Deutschland zu sehen. Rund um das Parlamentsgebäude, aber auch darin, gibt es ein größeres Programm für Kinder und Jugendliche.

Im Düsseldorfer Landtag sind die Bilder bis Ende September ausgestellt. Danach werden sie in Brüssel wie New York zu sehen sein.

Weitere Themen