Nach Datendiebstahl: Kritik an den Sicherheitsbehörden

Aktuelle Stunde 05.01.2019 UT Verfügbar bis 30.12.2099 WDR Von Alexander Klein

Hackerangriff: Laschet und andere NRW-Politiker betroffen

Stand: 04.01.2019, 14:45 Uhr

  • Hunderte persönliche Daten sind öffentlich
  • Auch NRW-Politiker betroffen
  • Kontaktdaten von Ministerpräsident Laschet im Netz

Von Christoph Ullrich

Im Internet sind persönliche Daten hunderter Politiker, Künstler und Journalisten online. Schon vor Weihnachten waren die Daten im Netz aufgetaucht, erst jetzt sind sie aufgefallen. Neben prominenten Bundespolitikern wie CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer oder Christian Lindner (FDP) sind auch prominente Landespolitiker betroffen.

Daten von Laschet und Stamp online

Unter ihnen ist auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Von ihm sind persönliche Telefonnummern veröffentlicht worden. Gleiches gilt auch für seinen Stellvertreter Joachim Stamp von der FDP. Vonseiten der Landesregierung heißt es in einer schriftlichen Mitteilung, dass keine "Informationen vorliegen, wonach Mitglieder der Landesregierung selbst unmittelbar Ziel eines Angriffs geworden sein könnten." Derzeit werde geprüft, ob weitere Schritte einzuleiten seien.

"Eingriff in die Privatsphäre, den man nicht möchte"

Betroffen sind auch Oppositionspolitiker in NRW. Von den Grünen tauchen unter anderem die Namen der Fraktionschefs Arndt Klocke und Monika Düker auf. Ebenso steht der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD, Sebastian Hartmann auf einer der Listen mit den Daten.

Hackingopfer aus NRW

WDR 5 Westblick - aktuell 04.01.2019 05:11 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 5


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Die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Sarah Pillip, sagte dem WDR, sie sei persönlich erschrocken. "Das ist ein Eingriff in die Privatsphäre, den man so nicht möchte", erklärte die Duisburger Sozialdemokratin. Von ihr waren persönliche Kontaktdaten veröffentlicht worden.

AfD nicht von den Leaks betroffen

Nicht betroffen ist die AfD. Eine Vertreterin des Bielefelder Datenschutzvereines "Digitalcourage" spricht daher von einem Einschüchterungsversuch von Rechts. Das sehe man daran, wer betroffen ist und wie die Wortwahl der Tweets sei, sowie welche Daten veröffentlicht wurden, heißt es von dem Verein.

Ein 20-jähriger Schüler aus Hessen soll illegal die Daten von Politikern und anderen Prominenten veröffentlicht haben. Er wurde wenige Tage später festgenommen und hat ein Geständnis abgelegt.

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