Eine Frau im Rollstuhl wird von dem Krankenfahrdienst abgeholt

Darum streiken die Krankenfahrdienste

Stand: 17.06.2024, 10:24 Uhr

Wer zur Dialyse oder zur Chemotherapie gebracht werden muss, ist häufig auf Fahrdienstunternehmen angewiesen. In NRW sind jetzt rund 40 von ihnen in den Streik getreten.

Von David Zajonz

Hintergrund des Streiks ist ein Streit um die Vergütung durch die Krankenkassen. "Wir wollen nicht streiken, aber uns bleibt keine andere Möglichkeit", sagt Stefan van Asch im Interview mit dem WDR. Van Asch ist Vorsitzender des Verbands der Kranken- und Behindertenfahrdienste in NRW. Rund 40 seiner Mitgliedsunternehmen sind ab Montag in den Streik getreten. Sie sitzen im Märkischen Kreis und in Ostwestfalen-Lippe.

Fahrdienstunternehmen beklagen gestiegene Kosten

Die Fahrdienstunternehmen fordern eine bessere Vergütung durch die Krankenkassen. "Die Kosten steigen natürlich in allen Bereichen", sagt van Asch und verweist unter anderem auf die Spritkosten. Die Vergütung, die von den Krankenkassen angeboten werde, sei nicht ausreichend.

Streik ohne Enddatum

Die Kassen wiederum verweisen darauf, dass sie im vergangenen Jahr mit anderen Fahrdienstbetrieben, unter anderem mit Taxiunternehmen, Einigungen getroffen haben. Sie fordern nun den Verband der Kranken- und Behindertenfahrdienste auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Dieser zeigt sich offen für Verhandlungen, will den Streik aber fortsetzen, bis eine Lösung gefunden ist.

Betroffene sollen sich an die Krankenkasse wenden

Während des Streiks bitten die Krankenkassen Betroffene darum, sich umgehend mit ihrer jeweiligen Kasse in Verbindung zu setzen, um eine alternative Lösung für den Transport zu finden. Das können Fahrdienstleister sein, die sich nicht am Streik beteiligen, oder auch Rettungswagen. Der Streik dürfe nicht dazu führen, dass Fahrten zur Chemotherapie oder zur Dialyse nicht stattfinden können, heißt es vom Verband der Ersatzkassen.

INTERVIEW van Asch - Krankenfahrer streiken

WDR Studios NRW 17.06.2024 04:43 Min. Verfügbar bis 17.06.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Verband der Kranken- und Behindertenfahrdienste in NRW
  • Interview mit Stefan van Asch vom Verband der Kranken- und Behindertenfahrdienste
  • Verband der Ersatzkassen