Weltklimakonferenz in Ägypten: Es wird immer heißer auf der Erde

Stand: 07.11.2022, 09:49 Uhr

Im ägyptischen Badeort Sharm El-Sheikh hat die 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen begonnen. Gleich zu Beginn konnten die Vertreter aus 40 Staaten einen ersten Erfolg verbuchen.

Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh (COP27) hat die Weltmeteorologieorganisation (WMO) einen Bericht veröffentlicht, der die folgenschwere Erhitzung der Erde einmal mehr deutlich macht. Nach derzeitigem Datenstand sei jedes der acht vergangenen Jahre heißer gewesen als alle vorangegangenen in der Geschichte, heißt es in dem WMO-Bericht. Und angesichts des Klimawandels sei es "nur eine Frage der Zeit", bis noch heißere Jahre registriert würden.

Die Angaben der WMO sind noch nicht endgültig, weil für das laufende Jahr nur vorläufige Temperaturdaten vorliegen. Demnach dürfte 2022 Rang fünf oder sechs der heißesten Jahre überhaupt belegen. Die endgültige Auswertung wird kommendes Jahr veröffentlicht.

Konferenz dauert bis zum 18. November

Menschen stehen bei dem Eingang des Internationalen Kongresszentrums, wo die UN-Klimakonferenz COP27 durchgeführt wird

Weltklimakonferenz COP27

Seit Sonntag tagen rund 40.000 Teilnehmer aus 200 Staaten bei der UN-Klimakonferenz. Fast zwei Wochen lang, bis zum 18. November, wird auf der Konferenz um eine internationale Einigung gerungen, mit welchen Mitteln die Erderwärmung aufgehalten oder zumindest reduziert werden kann.

Außenministerin: Annalena Baerbock

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)

Kurz vor dem Start der Konferenz mahnte die deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit deutlichen Worten vor den Folgen, sollte die Erderwärmung nicht effektiv begrenzt werden: "Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu, auf eine Erwärmung von über 2,7 Grad, mit verheerenden Auswirkungen auf unser Leben auf dem einzigen Planeten, den wir haben", so Baerbock. Dabei habe die Menschheit alle Instrumente, um die Klimakrise zu begrenzen.

"Wir wissen, was zu tun ist – schnellstmöglich raus aus fossiler Energie und rein in Erneuerbare." Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)

Finanzierung von klimabedingten Schäden auf der Tagesordnung

Am Eröffnungstag gab es einen ersten Erfolg bei einem der Knackpunkte der Verhandlungen. Die Teilnehmer einigten sich darauf, den langen Streit über die Finanzierung von klimabedingten Schäden und Verlusten in ärmeren Ländern erstmals als Teil der offiziellen Agenda bei einer Weltklimakonferenz zu verankern. Die Entwicklungsländer, die besonders anfällig sind für Klimaschäden, kämpfen schon lange für förmliche Verhandlungen bei dem Thema.

Der Präsident der COP27, der ägyptische Außenminister Sameh Schukri, dankte den Vertretern derTeilnehmerstaaten für ihre "Flexibilität". Der Beschluss des Konferenzplenums zeige "einen Sinn für Solidarität und Mitgefühl für das Leiden der Opfer klimabedingter Katastrophen", sagte er. 

Erwartungen sind insgesamt gedämpft

Insgesamt sind allerdings die Erwartungen an die Zusammenkunft der Staats- und Regierungschefs, Diplomaten, Aktivisten und Wissenschaftler gedämpft. Die Klimakrise ist durch Pandemie, Ukraine-Krieg und Energiekrise in den Hintergrund gerückt. Eine internationale Einigung zum Klimaschutz, wie zuletzt beim Klimagipfel 2015 in Paris ist kaum zu erwarten.

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